Dienstag, 17. Januar 2012

Genial daneben


Es gibt immer wieder Momente, in denen der Zufall ein kurioses Spiel mit uns treibt. So geschehen in den Weihnachtsferien, als wir Besuch von Paul hatten. Paul ist zwölf und begeistert sich für Karate. Abends auf dem Dach gab es noch eine kleine Trainingseinheit vom Onkel und die Tante sollte ein paar Bilder machen. Eigentlich sollte es ein tolles Action-Foto mit dem entfesselten Blitz werden, aber das klappte alles irgendwie nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. 
Mal löste der Blitz aus, mal tat er es nicht. Aber dann war es auf einmal doch da: DAS Bild des Abends. Ohne Blitz, mit "Gegenlicht" und angestrahlter Kirche. An diesem Foto waren zwei Dinge geplant: der Moment der Aufnahme (Bewegungsphase) und der Bildaufbau. Nicht geplant war die Dunkelheit. Dass das Bild als Gegenlichtmotiv funktoniert, habe ich den Lichtern der Stadt zu verdanken, und dem schlechten Wetter: die tief hängenden Wolken haben  eine Menge Licht von unten reflektiert.

Mit manuellen Einstellungen an der Kamera wäre das Bild rettungslos zu dunkel geworden, denn ich hätte es von vorneherein auf die Helligkeit des Blitzlichts abgestimmt. Stattdessen hatte ich mich in dieser Situation für die Halbautomatik mit 1/15 s Belichtungszeit und ISO-Automatik entschieden (Uh!). Weil der Blitz aber mal wieder nicht feuerte, erhöhte die Kamera den ISO-Wert auf 3200. So hat mir die oftmals so verpönte Automatik ein Bild beschert, mit dem ich nicht gerechnet hatte.

Ich freue mich über diesen genialen Zufallstreffer und ich lerne daraus, dass man sogar bei fast vollständiger Finsternis noch Gegenlichtaufnahmen von bewegten Motiven hinbekommen kann. Ich lerne aber auch daraus, dass ich mit meinen Blitzgeräten noch ein bisschen üben muss, bis eine echte Outdoor-Strobistin aus mir wird. 😏

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