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Freitag, 8. März 2013

Fachchinesisch - Durchblicker-Lehrgang (1)

Fotografieren ist ein wunderschönes Hobby und: Ja, es ist auch ein faszinierender Beruf. Was die Beschäftigung mit der Fotografie so besonders macht, ist ... nein, nicht etwa die Fotos.

Bildinhalte? Och ne.
Bildaussage? Uaah!!!
Licht? Pure Esoterik.
Bildgestaltung? Für Weicheier.
Nichts von all dem.
Liebe Leute: Es ist die TECHNIK, die uns das Leben versüßt.


Wer das Kürzel nicht ehrt, 

dem bleibt der fotografische Erfolg verwehrt.

Was die moderne Digitalfotografie so besonders macht, ist die Tatsache, dass man niemals auslernt.
Was waren das noch für Zeiten, als eine Kamera-Bedienungsanleitung mit zwanzig kleinen Seiten auskam! Heute haben wir Supercomputer und die Fotoindustrie erfreut uns mit all diesen neuen "Features". In den letzten Monaten hatte ich nicht die Muße, die vielen Fachzeitschriften zu lesen, die mir der Postbote unermüdlich in den Briefkasten steckt. Gestern war das anders: ich musste lange warten, denn es dauert immer eine Weile, bis die Haare wieder so richtig schön blond glänzen. Und während ich mit meinen Aluminiumsträhnchen auf dem Kopf unter der Wärmehaube hockte, stolperte ich über eine Abkürzung, die ich noch nicht kannte: DSLM. Ah... Äh? Nirgends entdeckte ich im Text eine Erläuterung, woraus sich diese kryptische Bezeichnung herleitet, aber immerhin gelang es mir aus dem Kontext zu erschließen, dass es sich wohl um die Bezeichnung für spiegellose Systemkameras handelt - Dsslmmm - De-essel-emm. Da hab ich wohl zwischenzeitlich nicht aufgepasst.

Die Fachwelt hat sich also auf ein Kürzel geeinigt und wir lernen einen neuen Begriff, den man in Zukunft als gängiges Fotowissen voraussetzen darf. Das ist genial, denn erstens verbiegt man sich beim Tippen nicht mehr die Finger und man spart 22 Zeichen. Das kommt nicht nur schreibfaulen Menschen entgegen, es spart auch eine Menge Platz, wenn man in einem Artikel oder auf einer Buchseite nur soundsoviel Zeichen unterbringen kann. Ein Hoch auf die Informationsdichte. Die gibt es natürlich nicht nur im Bereich der Fotografie. Moderne Kommunikation ist schnell, wir haben ja alle keine Zeit zu verschenken. Da ist es schon fein, dass wir uns mit LG verabschieden, DSDS gucken und mit WYSIWYG-Editoren arbeiten dürfen. So ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn Kundenanfragen so aussehen: 

"Es geht um WW/UWW. Ich habe eine 7D und mir fehlt gerade was unten rum. Perspektivisch (1-2 Jahre) wechsel ich auf VF. Jetzt fällt mir die Entscheidung schwer..."

Ob man sich nun ein Objektiv mit STM-Technologie kaufen soll, ob es ein USM sein muss, ob ein IS nötig wäre, oder ob man für die 650D ein EF oder EF-S braucht... Fragen über Fragen. Worum ging es eigentlich noch? Fotografieren? Ach so.

QUAL steht wohl für "Qual der Wahl"

Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen:

DSLM = Digital Single Lens Mirrorless
(= digitale spiegellose Systemkamera)

im Gegensatz zu 


DSLR
= Digital Single Lens Reflex
(= digitale Spiegelreflexkamera)


WW = Weitwinkel
UWW = Ultraweitwinkel
7D, 650D = Canon Kameratyp-Bezeichnungen
VF = Vollformat (Sensor mit den Abmessungen 24x36 mm)
STM-Technologie = Stepper-Motor-Technologie, die eine automatische kontinuierliche Scharfstellung im Moviemodus (=Videos drehen) erlaubt

Und wer sich für ein neues Objektiv interessiert:


Natürlich erhebt dieser Beitrag keinen Anspruch auf Vollständigkeit... Im Zweifelsfall hilft Onkel Goooogle weiter. Ich danke Wikipedia, digitalkamera.de und allen Redaktionen sowie freien Autoren, die ihr Wissen im wilden weiten weltnetz teilen, und auch mir immer wieder bei der Klärung diverser Unklarheiten behilflich sind!

War sonst noch was? Ach so, ich habe heute mal wieder ein Foto gemacht...


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