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Mittwoch, 21. März 2018

Analoge Fotos und Dias digitalisieren: Erfahrungsbericht


Im Oktober hatte ich angekündigt, dass ich testweise einige meiner analogen Bilder von einem professionellen Dienstleister digitalisieren lassen wollte. Aus Überfluss an Zeitmangel konnte ich die Sendung erst im November losschicken. Für meinen Testauftrag hatte ich tief ins Archiv gegriffen und Originale in vier unterschiedlichen Formaten gewählt:
  • Kleinbilddias und 
  • Kleinbildnegative aus den 1990ern (24x36 mm)
  • Negative im Pocketformat (24x24 mm) sowie 
  • einen Streifen eines analogen 6x6 Rollfilms (Mittelformat) aus den 1970ern.
Im Hinblick auf die Motive hatte ich Typisches und Schwieriges ausgesucht: Die Dias waren ziemlich verstaubt, manche tendenziell unterbelichtet, und auf dem Rollfilm befanden sich Sonnenuntergangsmotive. Da ich selbst auch schon einiges Material digitalisiert habe, war ich mir im klaren darüber, dass das keine leichte Aufgabe wird.


Die Eingangsbestätigung von ScanCorner kam sehr schnell, danach musste ich eine Weile warten. Da ich ohnehin mit ganz anderen Dingen beschäftigt war, hat mich das nicht weiter gestört. Mitte Dezember kam die Meldung per E-Mail, dass ich meine Bilder in der Online-Galerie prüfen könne. Die Dateien sind dort nur in einer reduzierten Auflösung zu sehen, eine Qualitätsbeurteilung ist aber sehr gut möglich.

6x6 Rollfilmnegativ

Beim Sonnenuntergangsmotiv ist die ursprünglich warme Farbnote nach dem Scannen - erwartungsgemäß - verlorengegangen. Das ist ein klassischer Fehler bei der automatischen Tonwertkorrektur bzw. ein Nebeneffekt bei der Korrektur von Rotstichen. Dieses Motiv habe ich später selbst in Lightroom so getrimmt, dass es wieder dem ursprünglichen subjektiven Eindruck entsprach. Dazu später mehr.

Ein größeres Problem waren meine Pocketnegative, die durch die jahrzehntelange Aufbewahrung in einem Negativordner eine so starke Wölbung aufwiesen, dass sie nicht mehr plan im Scanner lagen. Dadurch entstanden im oberen und unteren Bereich weiche Verzerrungen, wie bei einem Spielzeugeffekt bzw. wie bei einer Kamera mit Lomo-Optik. Auf den Originalbildern war diese Unschärfe nicht zu sehen, darum schrieb ich eine Mail an ScanCorner. Ich wurde positiv überrascht: Man hatte dort einen neuen Aufsatz für den Scanner bestellt, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Und tatsächlich: Der zweite Scan war scharf - so scharf, wie es die alten Negative eben zulassen.

Pocketnegativ 24x24 mm
Klick aufs Bild für vergrößerte Ansicht

Richtig toll waren die Ergebnisse bei den Kleinbilddias. Hier ist vor allem die manuelle Nachbearbeitung beim "Entfusseln" hervorzuheben. Dieses Motiv hat auch durch die farbliche Bearbeitung gewonnen:


Klick aufs Bild für vergrößerte Ansicht

Nachdem ich mein OK zum Endergebnis gegeben hatte, erhielt ich umgehend eine Tracking-ID für die Rücksendung der Originalaufnahmen und die DVD, auf der alle digitalisierten Dateien übersichtlich in verschiedenen Ordner - genau wie im Kundenportal - hinterlegt waren. Als die Sendung bei mir eintraf, sicher und sauber verpackt, war ich von der liebevollen Aufmachung angetan: 

Die Datenmenge der Dateien (JPG) variiert je nach Ausgangsmaterial. Bei den Mittelformat (6x6) Negativen liegt sie, je nach Detailreichtum des Motivs, zwischen 25 MB und 45 MB, die Kleinbildformate sind 5-8 MB groß.
Die Auflösung beträgt 3000 dpi (2730 x 4087 Pixel beim Kleinbildformat). Höhere Auflösungen sind auf Wunsch möglich.
Die Bilder lassen sich in Lightroom, Photoshop oder anderen Programmen durchaus noch feintunen, aber man sollte keine Wunder erwarten. Das ist auch dem analogen Bildmaterial geschuldet, das - zumindest bei mir -  nicht immer feinkörnig und auch nicht immer absolut scharf ist. 
Grundsätzlich kann man sagen: Aus einem hochwertigen Original, das richtig belichtet und scharf ist, wird auch ein hochwertiger und ansehnlicher Scan.


Für Leute, die weder Zeit noch Lust haben, ihre analogen Fotos im Alleingang mühsam zu digitalisieren, ist ScanCorner eine sehr gute Adresse.
Die Digitalisierung erfolgt nicht  über Nacht, aber dafür ist der persönliche und individuelle Service einzigartig. Die Preise sind fair, vor allem im Hinblick darauf, dass man die  Bilder thematisch trennen, und nur speziell ausgewählte Fotos von einem Negativstreifen in Auftrag geben kann. Die Dateien werden in getrennten Ordnern geliefert, wenn man sie entsprechend vorsortieren möchte. 

ScanCorner digitalisiert nicht nur Fotos, sondern auch Filme, Cassetten und Schallplatten. Eine alte VHS-Cassette, zu der es kein Abspielgerät mehr gibt, habe ich nach dem Testauftrag gleich noch hinterhergeschickt. Wenn Sie auch solch alte Schätze in die digitale Neuzeit retten wollen, gönnen Sie sich den Service. Hier geht's zur Startseite des Unternehmens.

Im ScanCorner Blog habe ich schließlich auch noch die Serie "Nostalgiegeschichten erzählt in Bildern" entdeckt. Für mich ist das ein schöner Denkanstoß: Lassen Sie sich die Geschichten zu Ihren Familienfotos von den Zeitzeugen erzählen. Nehmen Sie diese Erzählungen mit dem Rekorder Ihres Smartphones auf, und speichern Sie die Audiodateien bei den digitalisierten Bildern. Heute können wir multimediale Familienchroniken erstellen - die digitalisierten Fotos sind der Anfang.


1 Kommentar:

  1. Alternativ zu ScanCorner kann ich auch den Service zur Dia-Digitalisierung von http://www.mediadig.de/ empfehlen.

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