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Donnerstag, 12. August 2021

Wer hat mein Motiv aufgegessen!?

  

Als ich diese Blüte am Wegesrand vorgestern fotografierte, war ich in Eile, und habe mir mit dem Bildausschnitt nicht die nötige Mühe gegeben. Dank Bildbearbeitung kann man das nachträglich retten, danach hat man aber nur eine Datei mit verringerter Größe. 

Die Kapuzinerkresse ist wahrscheinlich eine der bekanntesten essbaren Blumen. Der Name fiel mir nicht ein, aber ich kenne dieses leckere Gewächs. Beim Fotografieren dachte ich noch: Pass auf, dass du nicht gefressen wirst! Am nächsten Tag war es um das Motiv bereits geschehen, also kein neues Foto. Je nachdem, wie wichtig mir ein Motiv ist, desto mehr Zeit und Mühe verwende ich auf die Bildgestaltung. In diesem Fall reicht die Auflösung für den Blog als Anekdote, und bei der Gelegenheit habe ich noch einen kleinen Tipp für Sie.


Verschlagwortung

Wie ernst nehmen Sie es mit der Verschlagwortung Ihrer Fotomotive? Machen Sie sich diese Mühe überhaupt? Es kostet Zeit, und nicht jeder arbeitet mit einem Bildverwaltungsprogramm, in dem man diese sogenannten "Tags" (Schlagworte) vergeben kann. Es gibt viele nachvollziehbare Gründe, sich nicht damit zu beschäftigen. Meinen inneren Schweinehund konnte ich diesbezüglich besiegen, als der Frust bei der Suche nach bestimmten Bildern so groß wurde, dass mir der Zeitaufwand für die Verschlagwortung im Vergleich minimal erschein. Je umfangreicher das Archiv wird, desto größer ist die Zeitersparnis.

Ich habe mir deshalb angewöhnt, diese Verschlagwortung konsequent beim Bildimport durchzuführen. Auf diese Weise finde ich fast jedes Motiv schnell wieder, und kann bequem nach bestimmten Themen suchen. Brunnenkresse, Bärlauch, Pfingstrose..?.Jetzt wird's botanisch. Oft weiß ich gar nicht, wie die Blüte oder Pflanze heißt, die ich fotografiert habe. Wenn ich keine Zeit oder Lust habe, mich sofort darum zu kümmern, bekommen solche Motive ein temporäres Schlagwort: Pflanzenbestimmung. Sie können auch xxx eintragen, später nach diesem Kürzel suchen, und alle Motive nachträglich recherchieren. 

Wenn es Ihnen nur um die Farben oder Formen der Pflanzen geht, nutzen Sie allgemeinere, aber möglichst beschreibende Schlagwörter, zum Beispiel für die Kapuzinerkresse: Blüte, orange, essbar, Blätter, rund, Linien, sternförmig, Holzzaun, Strukturen, Farben, Natur. Hier könnte man auch noch Farbkontrast eintragen. Selbst wenn Sie bei jeder Blüte nur Natur, Pflanze, Blume eingeben, bekommen Sie hinterher sehr viele Treffer bei der Suche, aber wenigstens müssen Sie nicht Ihre ganzen Familien- oder Architekturfotos durchblättern. Das hilft schon.

Pflanzenbestimmung

Als ich vor vielen Jahren anfing, mich für Pflanzennamen zu interessieren, habe ich mir ein kleines Pflanzenbestimmungsbuch gekauft. Das gibt es heute alles im Internet. Ich gebe die Pflanzenbeschreibung in die Google Suche ein und schaue mir unter "Bilder" die vorhandenen Fotos an. Meistens reicht das schon. Wenn nicht, gibt es die Möglichkeit, das eigene Foto hochzuladen und nach ähnlichen Motiven zu suchen. (Google Bildsuche) Das funktioniert nicht immer, weil das Motiv nicht nach botanischen Kriterien analysiert wird, sondern eher nach Farben, Mustern und Strukturen. Nebenbei ist diese Suche auch eine gute Möglichkeit zu recherchieren, ob jemand Fotomotive von Ihnen geklaut hat, oder ob Sie ein Motiv fast genau so fotografiert haben, wie es andere auch schon getan haben. Je ungewöhnlicher Ihr Foto ist, desto eher werden Sie Motive angeboten bekommen, die mit Ihrem Motiv überhaupt nichts zu tun haben. Auch das ist manchmal ganz interessant. 

Wenn ich mein Motiv hochlade, kommt in weniger als einer Sekunde die Antwort auf meine Frage: Wie heißt diese Blüte? Schon krass, oder? 😎 Da muss man also nicht traurig sein, wenn es mit dem Bildausschnitt nicht geklappt hat. Interessant ist nur, dass hier die Brunnenkresse genannt wird, wo es doch eine Kapuzinerkresse ist?


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