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Freitag, 5. Februar 2010

RAW oder JPG?

Hoppla, da ist ja ein 699 KB kleines JPG zwischen die RAW-Dateien geraten! Wie geht denn das?

In den Kursen werde ich oft gefragt: muss ich denn alles in RAW fotografieren? Und ich antworte dann gerne: Kommt drauf an...

Es kommt darauf an, was später mit den Bildern geschehen soll. Es kommt auch darauf an, ob ich bereit (und in der Lage bin), meine RAWs entsprechend zu entwickeln - d.h. am PC sitzen, mit Programmen herum jonglieren und Bilder optimieren. Nicht jedermanns Sache. Will ich ein schnelles Ergebnis, wenig Aufwand? Dann ist das JPG ok. 

Aber was, wenn ich es noch nicht weiß? Wenn ich vielleicht später entdecke, dass ich doch ein Händchen für die Nachbearbeitung habe?
Es gibt wenige Menschen, die sich intensiv mit Fotodateien beschäftigt, die älter sind als ein halbes Jahr. Wenn Sie jedoch nach zehn oder zwanzig Jahren Bilder für einen Geburtstag suchen, und ein Fotobuch erstellen wollen, sieht die Sache anders aus!

Bei diesen alten Dateien ist der Unterschied zwischen 699 KB und 12 MB heftig, da stellt sich schon die Frage, ob es nicht vielleicht doch ein bisschen mehr sein dürfte... Zu spät!

Zunächst mal zur Frage, wieso hier ein einzelnes JPG zwischen die ganzen riesengroßen RAW-Bilder gekommen ist: Während ich bei diesem Fotospaziergang die meisten Aufnahmen mit einer der Halbautomatiken (Blenden- oder Zeitautomatik) gemacht hatte, ist mir der Einstellknopf einmal versehentlich auf die Vollautomatik gerutscht. Schon ist es passiert: in der Vollautomatik erzeugte diese Kamera eben nur JPG-Formate, und das, obwohl ich in den Grundeinstellungen als generelles Format RAW eingestellt hatte. Gut zu wissen...

An fast allen modernen Kameras gibt es die bequeme Option RAW + JPG, das heißt, die Kamera macht beides. Ihre Speicherkarte ist dann aber viel schneller voll - und Sie müssen sich beim späteren Workflow am Computer überlegen, wie Sie mit der doppelten Vorratshaltung vorgehen wollen.

Wenn es keine solche Kombination gibt, muss man sich entscheiden. Bei alten Kameras wurde das größte JPG bei der Einstellung auf maximale Größe selten größer als 1MB, moderne Kameras haben höhere Auflösungen und Sie können die JPG-Auflösung zusätzlich einstellen (S, M, L). Angenehm ist das im Hinblick auf die Festplattenkapazität. Wer viel fotografiert, und RAW einstellt, bringt schnell mal etliche Gigabyte mit nach Hause.

Gerade bei so großen Datenmengen werden die Bildanalyse nach dem Fotospaziergang und das radikale Löschen unnötiger Doubletten besonders wichtig. Ich fotografiere mittlerweile alles in RAW, beschäftige mich aber auch intensiver mit den Motiven. 

Weniger ist mehr - nicht im Hinblick auf die Dateigröße, sondern eher im Hinblick auf die Fotomotive, die nach einem Spaziergang übrig bleiben.

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