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Freitag, 13. März 2020

Alternativprogramm: Raus in die Natur

Hagelt es bei Ihnen momentan auch so viele Absagen? Kein Flohmarkt, kein Konzert, kein Starkbierfest, Freunde sagen die Geburtstagsparty ab... Menschenmassen meiden - was tun? Immer nur ins Internet schauen ist auch keine Alternative. 😉

Vielleicht ist die aktuelle Lage die perfekte Gelegenheit für Sie, endlich in Ruhe Ihrem Hobby nachzugehen. Probieren Sie ein paar Kamerafunktionen aus, für die Sie bisher nie die Zeit oder die Geduld hatten. Hinzu kommt, dass die Natur durch den milden Winter heuer sehr früh dran ist. Diese frischen Bärlauchspitzen habe ich schon letzte Woche fotografiert, ein paar davon mitgenommen und verspeist. Lecker und gesund - die fotografischen Tipps zur Bärlauchfotografie kennen Sie wahrscheinlich schon.

Hier sind ein paar Ideen, was Sie in nächster Zeit ausprobieren könnten...

Jeder Aufenthalt in der Natur ist Balsam für die Seele. Gerade in diesen verwirrenden Zeiten ist das mein Favorit. Bei einem Fotospaziergang im Grünen vergeht die Zeit wie im Flug und es breitet sich eine angenehme innere Ruhe aus. 

  1. Foto-Basics: Schärfentiefe
    Trainieren Sie die Wirkung der Blende im Modus A/Av: Sorgen Sie für mehr oder weniger Schärfentiefe, indem Sie die verfügbaren Blendenstufen an Ihrem Objektiv einmal voll ausreizen. Je nachdem, mit welcher Aursüstung Sie unterwegs sind, stehen Ihnen von der offenen Blende (kleine Zahl, z.B. f2,8) bis zur maximalen Abblendung (große Zahl, f8 > f11 > f22) zur Verfügung. Machen Sie mehrere Aufnahmen des gleichen Motivs  mit identischem Bildausschnitt, aber mit unterschiedlichen Blendeneinstellungen. Vergleichen Sie die Aufnahmen später an einem großen Monitor. Achten Sie auch darauf, dass der Fokuspunkt auf den Sie scharfstellen, bei allen Aufnahmen einer Serie identisch ist.
  2. Besondere Kamerafunktionen kennenlernen
    Probieren Sie an Ihren Lumix-Kameras die Post-Fokus-Funktion mit dem Fokus-Stacking aus. Nochmal nachlesen? Hier geht's zum Artikel. Wenn Sie andere Kameras verwenden, schauen Sie einmal nach, welche Funktionen Sie noch nicht kennen.

  3. Gestaltung: Von unten nach oben
    Besonders reizvoll ist um diese Jahreszeit die "Froschperspektive" - also Bilder aus Bodenhöhe, wie oben gezeigt. Gestalten Sie den Hintergrund bewusst mit - und nutzen Sie auch hier die Blendeneinstellung für einen mehr oder weniger weichgezeichneten Hintergrund. Vor allem das Scharfstellen auf den richtigen Punkt ist bei solchen Nahaufnahmen wichtig. Aktivieren Sie den Makro-/Nahaufnahmemodus und erkunden Sie die Möglichkeiten der Autofokussteuerung.

  4. Den Schwenkmonitor in den Griff bekommen
    Bei Aufnahmen am Boden ist ein Schwenkmonitor besonders nützlich. Falls Sie ihn noch nie oder nur selten benutzt haben: auch das erfordert anfangs etwas Übung. Wenn Ihre Kamera keinen verstellbaren Monitor hat, wagen Sie es trotzdem, notfalls im "Blindflug" als Experiment. Mehr als schiefgehen kann es nicht, und misslungene Bilder sind schnell gelöscht. Nehmen Sie eine wasserdichte Unterlage mit, im Zweifelsfall eine Plastiktüte: sie hilft gegen nasse und schmutzige Knie. Fragen Sie nicht, wie meine Jeans oft aussieht...

  5. Gegenlicht bändigen
    Wer sich nicht mit der beschwerlichen Bodenperspektive anfreunden kann, nimmt einfach Motive in Augenhöhe. Bei Blüten, die weiter oben im Geäst sitzen, bietet sich ein (blauer?) Himmel als Hintergrund an. Der Aufhellblitz mit unterschiedlichen Einstellungen der Blitzleistung (Blitzkorrektur) eröffnet ein weiteres lohnenswertes Übungsfeld. Denken Sie daran, dass eine Streulichtblende am Objektiv zum Hindernis für den eingebauten Kamerablitz wird und Schatten aufs Motiv werfen kann. Blitz an - Streulichtblende weg: Sie können sie vorübergehend abmontieren oder in Retrostellung (umgekehrt) am Objektiv befestigen. Um die Helligkeit Ihres Motivs zu verändern, spielen Sie mit verschiedenen Messmethoden, der Belichtungskorrektur oder probieren Sie die HDR-Funktion aus.

Nichts für Sie dabei?
Womöglich haben Sie andere Kamerafunktionen oder Motive im Hinterkopf, mit denen Sie sich schon lange einmal beschäftigen wollten. Pläne sind keine Verpflichtungen, zwingen Sie sich zu nichts. Lassen Sie sich von den Motiven leiten, die Sie spontan interessant finden. Dann erkunden Sie anhand dieser Motive verschiedene Kamerafunktionen. Ob es nun eine Doppelbelichtung wird, ob Sie mal den Kreativmodus einschalten, mit dem Modus M oder der Videofunktion experimentieren wollen, hängt ganz davon ab, worauf Sie gerade Lust haben. 

Es geht um die Erfahrungen, die Sie dabei machen, und die vergrößeren Ihre persönliche "Fotopraxis". Haben Sie gerade für fünf Minuten das Wort mit C vergessen? Sehen Sie. So funktioniert das. Viel Spaß beim Ausprobieren.😊

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