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Samstag, 31. Oktober 2020

Süßes oder Saures?

Fotografieren Sie zu Halloween gerne Kürbisse? Ja, das ist schön. Das sind feine Motive, aber man sieht sie einfach zu oft. Es gibt andere Möglichkeiten, den Übergang in die dunkle Jahreszeit fotografisch umzusetzen. Mögen Sie es düster?

Das Selfie mit schwarzem Hut vor einem Zerrspiegel hatte ich schon im Wonnemonat Mai fotografiert, als es tagelang regnete. Jetzt passt es viel besser in die Jahreszeit. Bis ich den richtigen Bildausschnitt mit optimalem Verzerrungseffekt und richtigem Fokus hatte, waren einige Versuche nötig. Der Autofokus springt gerne auf die Tropfen oder Verunreinigungen an der Oberfläche eines Spiegels. Wenn Sie auf die Spiegelung scharfstellen wollen, müssen Sie den Fokusrahmen - am besten einen einzelnen bei "richtigen Kameras" genau dorthin platzieren. Noch besser: stellen Sie von Hand scharf (MF).

Zum Fotografieren brauchen wir möglichst viel Licht. Die zunehmende Dunkelheit verlangt nach einem Stativ, damit lange Belichtungszeiten nicht zu Wackelfotos führen. Solange es noch dämmrig ist, oder trostlos grau, greife ich gerne zu meinen "berühmten" Wisch- und Rotationseffekten mit bewegter Kamera (siehe weiterführende Links).

Lumix FZ1000 II | 25 mm  | 1/6 s | f2,8 | ISO 125

Um die herbstliche Gruselstimmung zu verstärken lasse ich es bei der Bildbearbeitung richtig krachen: Lightroom-Filter, Photoshop-Ebenen und Effekte aus der Nik-Collection (Analog Effex) - da ist mir nichts zu blöd. Das ist immer Geschmackssache. Sie können es auch mit den Effektfiltern Ihrer Kamera ziemlich weit treiben, und die JPEG-Dateien im Bildbearbeitungsprogramm anschließend noch weiter verfremden. Vergessen Sie dabei trotzdem nicht Ihre Fotos vorher gut zu gestalten.

Lumix FZ1000 II | 35 mm  | 1/80 s | f3,1 | ISO 200

Im fahlen Licht eines Regentages ist ein hoher ISO-Wert oft unvermeidlich. Setzen Sie das Bildrauschen bewusst als Stilmittel ein. Der Vorteil einer schwachen aber diffusen Beleuchtung besteht darin, dass es im Motiv weniger Kontraste gibt. Wo Kontrast fehlt, kann man ihn hinterher an den gewünschten Stellen wieder verstärken, und die Beleuchtung im Bild durch Licht- oder Vignetteneffekte nach eigenem Gusto gestalten.

Smartphone | 28 mm  | 1/35 s | f1,9 | ISO 125

Die fertigen Bilder sind Kunstprodukte und den "Geschmacksverstärker" sieht man hier auf den ersten Blick. Bei vielen anderen Bildern ist es nicht anders, auch wenn sie scheinbar natürlich daherkommen. Fotografieren Sie Ihre Originalmotive auch unverfälscht, als JPEG oder RAW. Wenn es Ihnen Spaß macht, entwickeln Sie unterschiedliche Versionen daraus: ein helles, ein klassisches, ein düsteres. Für Smartphones gibt es Bearbeitungs-Apps, mit denen es besonders einfach ist, die verschiedenen Stile auszuprobieren - nicht nur an und um Halloween. 👻

Weiterführende Links in diesem Blog:

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