In den letzten Wochen war ich viel zu Fuß unterwegs. Zum Fahrradfahren war es mir zu glatt, außerdem dauert es im Winter fast länger mich und das Fahrrad fahrbereit zu machen als die Kurzstrecke flott zu laufen. Der immense Vorteil am Zu-Fuß-Gehen besteht darin, das man eher stehenbleibt, wenn man ein interessantes Fotomotiv entdeckt.
Auf dem täglichen Weg ins Büro kommt man immer wieder an den gleichen Stellen vorbei. Die unmittelbare Umgebung verliert im Lauf der Zeit ihren fotografischen Reiz und es kommen schnell die üblichen Gedanken hoch: Ich habe es eilig, das habe ich schon tausend Mal gesehen, das habe ich schon zehn Mal fotografiert ... Mag sein, aber das Wetter und das Licht sind jeden Tag ein bisschen anders. Neuschnee ist immer eine Ausnahmesituation, weil sich die Welt über Nacht in einem völlig neuen Gewand präsentiert.
Eine große Kamera habe ich fast immer dabei, aber manchmal bin ich zu bequem oder zu sehr in Eile, um sie aus dem Rucksack zu holen. Dann greife ich in die Jackentasche und zücke das Smartphone. Bei diesem Motiv waren mir die Passanten wichtig, die auf dem abschüssigen Weg zu sehen waren. Ich musste mich beeilen, um sie noch rechtzeitig in den goldenen Schnitt platzieren zu können. Am Smartphone stelle ich nicht viel ein, aber bei überwiegend hellen Motiven benutze ich in solchen Situationen die Belichtungskorrektur nach Plus, damit das Foto nicht zu grau und düster ausfällt.