In den letzten drei Monaten gab es wieder mal nur die Fernsehtipps im Blog. Als ein Autorenkollege neulich in einer privaten Nachricht meinte, er müsse mal die Frequenz in seinem Blog steigern, und den Begriff Return on Invest in den Raum warf, fühlte ich mich ertappt. Ja, das müsste ich auch!, war mein erster Gedanke, und schon lief die Maschinerie an:
Ich muss dies, ich muss das...
Ich muss gar nichts, außer atmen und irgendwann mal sterben.
Am 11. September ist das passiert, was einem Freiberufler nicht passieren "darf": Über Nacht bzw. übers Wochenende wurde aus einer nicht erkannten Blinddarmentzündung ein hübscher Notfall, der mir zwei Dinge verdeutlicht hat, die ich eigentlich schon wusste:
- Man kann unglaublich schnell aus der Kurve fliegen.
- Wenn die Autorin nicht mehr Piep sagen kann,
gibt es weder Bücher noch Blogartikel.
Ja, ich bin ziemlich erschrocken.
Trotz WLAN und Notebook am Krankenbett war ich zu überhaupt nichts imstande. Na gut, ich habe die
Lumix FZ300 (Amazon) ans Bett geliefert bekommen und ein paar Fotos damit gemacht. Nicht weil ich das gemusst hätte, sondern weil es mir den Krankenhausaufenthalt angenehmer gemacht hat. Wie anstrengend Fotografieren sein kann, wissen viele. Wenn man am Tropf hängt und zwei Vollnarkosen hinter sich hat, ist
alles fürchterlich anstrengend ... Also besser Ruhe geben.
Das halte ich auch für eine passende Gelegenheit, um Danke zu
sagen: den Menschen, die mich in dieser Zeit unterstützt und wieder
aufgepäppelt haben. Bei aller berechtigten Kritik an unserem
Gesundheitssystem: Ich bin froh, dass es Chirurgen gibt, die ihr
Handwerk verstehen. Globuli allein hätten hier nichts ausgerichtet.
Die Entschleunigung, die sich durch diese Erfahrung eingestellt hat, fühlt sich immer noch merkwürdig an.