Der Fotograf auf Motivsuche geht mit offenen Augen durch die Welt. Er (oder sie) beobachtet und entdeckt dann auf einmal etwas. Man kann man dieses Etwas nicht immer genau benennen. Ganz vordergründig betrachtet, sieht man auf dem Foto eine Blume, einen Schmetterling, eine Landschaft, ein Tier oder Menschen. Aber das ist nur die Oberfläche, das ist nur das, was man mit den Augen sehen kann. Unterhalb dieser Oberfläche gibt es noch etwas anderes: die Gefühle und Gedanken des Fotografen, die ihn dazu bewegt haben, auf den Auslöser zu drücken. Diese Gefühle und Gedanken laufen teilweise bewusst, teilweise unbewusst neben dem Akt des Fotografierens her.
Wollte man versuchen, sie in Worte zu fassen, wäre man lange beschäftigt, und könnte doch nur einen Bruchteil davon wirklich greifen. Ähnlich wie in einem Traum verdichten und vermischen sich die verschiedenen Ebenen. Die emotionale und rationale Information fließt auf einer Bandbreite, die die Dimensionen des analytischen Verstandes schlichtweg sprengt. Das Bild ereignet sich innerhalb von Sekundenbruchteilen: sehen, erkennen, abdrücken. Deshalb könnte man sagen: Fotos sind Gedanken und Gefühle, die sich spontan in einem Bild materialisieren. Manche Gedanken sind erstaunlich, überraschend und voller Esprit. Und andere sind eben ganz alltäglich.
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