Mittwoch, 29. Juni 2022

Warten auf Godeau

360 mm | 1/250 s | f6,4 |  ISO 125 - Lumix TZ 202

 

Vor dem Monatsrückblick habe ich einen kurzen aber knackigen TV- beziehungsweise Mediathek-Tipp für Sie: Der Fotograf Herman Seidl hat über 30 Jahre lang die Tour de France begleitet. Die interessantesten Bilder, die sich damals nicht verkaufen ließen, fand er, wenn er sich von den Radfahrern wegdrehte: Er beobachtete die Zuschauer.
Jetzt sind seine wahrlich eindrucksvollen fotografischen Randnotizen als Bildband erschienen. In der Kultursendung Capriccio können Sie sich in sechs Minuten darüber informieren, ob das etwas für Sie ist. 

Warten auf Godeau - Capriccio, Mediathek verfügbar bis 23.06.2023

Freitag, 3. Juni 2022

Überraschung

45 mm | 1/2000 s | f4,5 |  ISO 125 - Lumix FZ1000 ii

 
#Licht&Schatten #monochrom  #Linien
#Gartenzaun

Ist das jetzt ein minimalistisches Foto oder ist das Motiv schon viel zu komplex? Es ist klar strukturiert und symmetrisch, aber es gibt auch winzige Brüche in dieser Symmetrie. Es wirkt auf den ersten Blick wie ein Schwarzweißfoto, denn es besteht überwiegend aus Grautönen. Die Bezeichnung "schwarzweiß" ist im Hinblick auf Fotos streng genommen unzutreffend, man müsste Bilder ohne Farbe "Graustufenbilder" nennen. Diesen Begriff  gibt es in den Menüs von Bildbearbeitungsprogrammen, dort hat er aber eine andere - technische - Bedeutung. Wenn Sie ganz genau hinschauen, sehen Sie im Foto einen kleinen braunen Fleck links, einen halb abgezogenen Klebepunkt. Es ist also ein Farbfoto
 
Auf wieviele Details achten Sie?
Fotografieren zwingt, nein, es bringt mich dazu, ganz genau hinzuschauen. Nur so gelingt es mir, interessante Motive zu sehen, sie erst einmal zu erkennen. Danach muss das entdeckte Objekt so im Bildrahmen positioniert werden, dass der subjektiv wahrgenommene Eindruck später im Foto wieder sichtbar wird. Dazu sind oft bestimmte Kameraeinstellungen notwendig, und/oder eine Nachbearbeitung am Computer. Auch da ist Genauigkeit wichtig, sonst klappt es nicht mit der Umsetzung von der "subjektiven Realität" in ein Bild, das meine Wahrnehmung angemessen wiedergibt. 

#Achtsamkeit hat in der Fotografie einen hohen Stellenwert, auch wenn man in Fotografenkreisen dieses Wort kaum benutzt. Es gilt vielleicht als zu esoterisch. Man würde eher von Aufmerksamkeit, Beobachtungsgabe und Konzentration sprechen.