Anstrengend!
Nach 2006 und 2008 war das meine dritte photokina. Es war eigentlich wie immer, rein formal betrachtet: viele Stände, viele Neuheiten und insgesamt viel zu viel, um sich einen "Überblick" verschaffen zu können. Informationsüberflutung pur. Wenn man nach etwas Bestimmtem sucht, dann ist es genial, dort zu sein. Man kann vor Ort die Sachen in die Hand nehmen, die Produkte unterschiedlicher Hersteller vergleichen und das eine oder andere auch ausprobieren.
Erfreulich sind die vielen schicken neuen Fototaschen, die allmählich in den Handel kommen - schade, dass ich keine mitnehmen durfte. Aber ich hab ja gerade erst eine neue gekauft.
Apropos Taschen: Manche Leute scheinen vor allem wegen der großen Tüten zu kommen, die es von den Kameraherstellern gibt. Die netteste Szene, die ich dabei beobachten durfte: Ein junger Mann schnappte sich am Nikon-Stand eine Tüte, füllte alles um, was er in der Canon-Tüte hatte, und entsorgte selbige eilig und verschämt hinter einer großen Grünpflanze. [schmunzel]
Liebe Canons, es ist aber auch blöd, dass eure Tüten so dünn und windig sind, und nix aushalten. Die von Pentax waren am schönsten, schick in schwarz/rot. Die meisten Besucher haben dann aber doch die Nikon-Tüten genommen, aber das lag wohl eher daran, dass der Nikon-Stand einer der ersten war, den man "durchlief".
Aufgefallen ist mir in diesem Jahr, wie viele junge Leute (unter 20) dort unterwegs waren. Und nicht wenige der Jungen hatten bereits richtig teure Ausrüstungen dabei. Da scheint sich was zu bewegen...
Wenn es einen massiven Kritikpunkt an der Kölnmesse gibt, dann sind es die Getränkepreise. Ich verstehe, dass man auf einer Messe keine Discounterpreise bekommt, aber 3,30 für eine winzige Flasche Mineralwasser sind unverschämt.
Ob man immer wieder die gleichen Flugschauen mit Adlern und Falken machen muss, weiß ich auch nicht so recht. Es ist ungefähr genauso langweilig, wie die barbusigen Mädels, die den ganzen Tag lächelnd vor einer Farb-Testtafel posieren müssen. Leute geht's noch? Die Kerle sollen ihren Weißabgleich richtig machen...
Also: Ein bißchen mehr Kreativität im Rahmenprogramm könnte an manchen Stellen nicht schaden.
Was mir immer wieder gut gefällt, sind die Ausstellungen in Halle 1. So viele Fotos, so viele Stile und interessante Projekte auf engstem Raum: Die Bandbreite ist gigantisch. Wirklich sehenswert und inspirierend.
Wenn es mir zeitlich "rausgeht", höre bzw. schaue ich mir gerne Vorträge zu bestimmten Themen an. Computer Generated Imaging und 3D-Fotografie haben mich dieses Jahr beeindruckt, aber auch Klassiker wie Studiofotografie (Guido Karp & Co.) nehme ich immer wieder gerne mit. Oder ich ruhe mich etwas aus, wenn Fotografen, von ihrer Arbeit berichten und von den Objektiven und Kameras der Marke xyz schwärmen. Zwischen den Lobhudeleien fallen auch immer wieder interessante Sätze.
Die photokina ist natürlich auch: Leute treffen, mit denen man sonst nur per E-Mail oder Telefon in Kontakt steht. Die Standparty des Galileo-Verlags war eine solche Gelegenheit. War schön, nette Leute kennen gelernt - VerlagsmitarbeiterInnen und auch andere Autoren.
Fazit: ich komme wieder. Dann vielleicht auch mal für zwei oder drei Tage, damit ich an Workshops teilnehmen und noch ein paar mehr Fotos von Köln schießen kann...
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