Auf Volker Gerlings Arbeiten bin
ich durch die Sendung "Gernstl unterwegs" aufmerksam geworden. In dieser
schon etwas älteren Serie reist ein BR-Journalist mit seinem Team durch
die Lande und interviewt unterwegs spontan Menschen, die auf irgendeine
Weise auffällig, kurios oder interessant sind.
"Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt"
Volker
Gerling kommt ursprünglich aus dem Filmgenre (Regie und Kamerastudium),
er lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Die Schnittstelle zwischen
Fotografie und Film entdeckte er im Jahr 1998. Wenn er fotografiert,
belichtet er einen kompletten 36er-Schwarzweißfilm mit
Serienbildschaltung in einem Rutsch durch und fertigt aus der Bildserie
ein Daumenkino an. Bepackt mit einer Reihe dieser "Daumenkinographien"
geht er gelegentlich auf Wanderschaft, zu Fuß, ohne Geld, quer durch
Deutschland. Wer ihm unterwegs begegnet, kann sich die Werke anschauen -
gegen eine freiwillige Spende.
Wer
das Zusammentreffen nicht vom Zufall abhängig machen will: Volker
Gerling macht inzwischen auch Vortragsreisen. Am Samstag, 23.3.13 ist er
in München und erzählt im Marstallcafé (Residenz) von seinen Reisen und
seiner Arbeit. Weitere Termine gibt es in Dresden (13.3., 6.4.) und im
Mai ist er in der Schweiz.
Ein Besuch der Webseite lohnt sich ebenfalls. Wer das geniale Analog-Gefühl und die Faszination der Bildserien beim Durchblättern selbst erleben will, kann sich die hochwertigen Daumenkinographien auch nach Hause kommen lassen, oder das das fotophilosophische Buch "Der Mantel der Eigenzeit" (15,- EUR) online bestellen.
In Zeiten der digitalen Bildüberflutung sind die Daumenkinographien eine wunderschöne Inspiration und vielleicht auch ein Aufruf zur "Entschleunigung"...
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