Dienstag, 19. Juli 2016

Panasonic Lumix - Effekte in RAW, zweiter Lösungsweg

Im Februar des letzten Jahres hatte ich schon einmal das Problem geschildert, vor dem viele Lumix-Fotografen stehen: Was kann ich tun, wenn ich den Kreativmodus benutzt, aber als Bildqualität RAW eingestellt hatte?

Der nachträgliche Export der Bildeffekte in ein JPEG erweist sich als schwierig, denn weder die kamerainterne RAW-Verarbeitung, noch der RAW-Konverter von Panasonic geben die am Kameramonitor sichtbaren Effekte ans JPEG weiter. Lightroom und Photoshop schon zweimal nicht.

Während der Arbeit am Handbuch zur Lumix GX80 habe ich mir angeschaut, ob das Problem, das ich mit der FZ1000 und der FZ300 beobachtet hatte, auch 2016 noch existiert: Leider ja.

Dabei bin ich - mehr durch Zufall - auf einen Lösungsweg gestoßen, der sehr einfach ist, wenn man das Programm PHOTOfunSTUDIO benutzt.


Hier kann man JPEGs mit Effekten in voller Auflösung aus den RAW-Dateien herauskitzeln.

Hier die Kurzfassung für Experten: 

  1. Die RAW-Dateien in PHOTOfunSTUDIO laden
  2. Die RAW-Dateien mit Effekt markieren
  3. Befehl Standbild bearbeiten > Gegenuhrzeigersinn drehen
  4. Die beiden Popup-Fenster mit OK und JA beantworten, dann wird das JPEG erstellt. Es hat den gleichen Dateiname wie die RAW-Datei mit der Erweiterung (1).
  5. Die ausgegebenen JPEG-Dateien sind um 90°gedreht und müssen jetzt nur noch in die richtige Ausrichtung gebracht werden: Diesmal die JPEGs markieren und den Befehl Standbild bearbeiten > Uhrzeigersinn drehen wählen - Fertig!


Ganz so einfach ist es leider nur, wenn man die Dateien generell mit PhotoFUNStudio herunterlädt. Wer noch nie mit dem Programm gearbeitet hat, muss vorher ein paar Dinge wissen.








Allgemeines zu PHOTOfunSTUDIO
Das Programm wurde früher auf einer CD zu den Kameras mitgeliefert, bei der GX80 musste ich es aus dem Netz herunterladen. Wer noch eine alte Version auf dem Rechner hat: die Software beim nächsten Start aktualisieren lassen.

Die Dateien sollten direkt von der Speicherkarte bzw. Kamera in PHOTOfunSTUDIO importiert werden. Die Software erkennt leider nur eine direkt angeschlossene Kamera, eine eingelegte Speicherkarte oder ein DVD-Laufwerk. Zugriff auf die eigene Ordnerstruktur oder Festplatten: Fehlanzeige. Es ist zwar nicht unmöglich aber sehr umständlich, ältere Dateien so in die Ordnerstruktur von PHOTOfunSTUDIO zu kopieren, dass das Programm glaubt, es hätte sie selbst importiert. Die Software legt beim Import eine eigene Ordnerstruktur an. Dabei werden auch Zusatzinformationen aus anderen Ordnern der Speicherkarte ausgelesen, um Lumix-spezifische Besonderheiten zu erkennen. Wer beispielsweise Zeitraffer- oder Stop-Motion-Serien fotografiert, sollte den Import sicherheitshalber mit PHOTOfunSTUDIO machen. Nur so ist gewährleistet, dass man hinterher einfach und bequem an diesen Serien arbeiten und diese als Videos ausgeben kann.

Die einzelnen Schritte zur Lösung des RAW-Effekte-Problems, die ich oben in Kurzfassung beschrieben habe, finden Sie in dieser PDF-Datei ausführlicher und mit Screenshots zum Nachmachen.

Wenn Sie viele ältere RAW-Dateien mit Effekten haben, die sich nicht oder nur umständlich in PHOTOfunSTUDIO importieren lassen, greifen Sie besser zur Lösung mit Irfan View, die ich in diesem Artikel beschrieben habe.

Natürlich freue ich mich stets über Rückmeldungen bzw. weitere Lösungsmöglichkeiten, wenn Sie welche kennen! 😀

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