Seit Dienstag habe ich sie!
Die Panasonic Lumix FZ2000 liegt neben der FZ1000 und das Buch zur Neuen gibt es Ende März. Es kann jetzt schon beim Rheinwerk-Verlag vorbestellt werden. Ich hoffe, dass meine Leserinnen und Leser so viel Geduld aufbringen, meine aber, dass es sich lohnt :-)
Einen direkten Vergleich zwischen den beiden "Schwestern" wird es im Handbuch nicht geben, dazu hat die FZ2000 viel zu viele neue Funktionen dazubekommen. Ich bin froh, wenn wir die wichtigsten auf den geplanten 374 Seiten unterbringen. Dafür kommt das Handbuch mit einem großen Anhang, in dem ich alle Punkte des Kameramenüs kurz erläutere, wie schon beim Handbuch zur Lumix GX80 (Amazon, Verlag).
Erste Eindrücke
Die Neue ist deutlich teurer als ihre Vorgängerin (aktuell 1249,- vs. 699,- EUR), was die berechtigte Frage aufwirft, ob es sich lohnt, die alte zu ersetzen.
Nahezu alle Punkte, die ich an der FZ1000 bemängelt hatte, sind bei der FZ2000 behoben worden: Es gibt jetzt einen ND-Filter für Aufnahmen mit längeren Belichtungszeiten, eine Blendenstufe mehr, das Zoom ist 80 mm länger, und natürlich sind neue Funktionen (Post Fokus, Focus Stacking, Bracketing) an Bord. Die Zeitrafferaufnahme hat jetzt einen eigenen Platz auf dem Antriebsmoduswahlrad und ist schnell erreichbar. Auch bei den Videofunktionen hat sich einiges getan. Das ist schon daran zu erkennen, dass man jetzt zum externen Mikrofon auch noch einen Kopfhörer an die Kamera anschließen kann. Heute habe ich erfahren, wie man eine "Dolly-Zoomfahrt" mit der FZ2000 macht - wow!
Die FZ2000 widersetzt sich dem allgemeinen Trend zu kleineren Kameras: sie ist schwerer und voluminöser als ihre Vorgängerin - Spiegelreflexgröße. Mit der abgeflachten Gegenlichtblende (67 statt bisher 62 mm Gewindedurchmesser) sieht sie ziemlich bullig aus. Wenn man sie einschaltet, fährt das Objektiv grundsätzlich nach vorne aus. Man hat - ohne Gegenlichtblende - satte neunzehn Zentimeter vorm Gesicht, egal ob man mit dem Weitwinkel (24 mm) oder mit dem 480 mm Tele fotografiert. Sie ist also nichts für die Handtasche und gänzlich unbemerkt wird man mit ihr nicht fotografieren können. Das konnte man mit der FZ1000 aber auch nicht.
Mein Wermutstropfen: Der elektronische Sucher hat leider etwas mehr Tunnelblick-Effekt als der an der FZ1000. Dafür gibt es jetzt den komfortablen
Touchscreen und erheblich mehr Funktionstasten: sieben am Gehäuse, fünf weitere am
Monitor, also insgesamt zwölf (!). Bei der FZ1000 waren es nur fünf. Damit kann man viele der nützlichen aber versteckten Funktionen schneller erreichen.
Andere Kleinigkeiten zum Umgewöhnen
Die Belichtungskorrektur wird nicht mehr durch Drücken des hinteren Einstellrads aktiviert, sondern wie bei anderen Kameras, mit einer +/- Taste. Ich hatte mich sehr mit diesem genialen Konzept angefreundet, so dass ich es jetzt regelrecht vermisse.
Der Bildstabilisator wird nicht mehr am Objektiv ein- und ausgeschaltet, sondern über das Menü. Dafür gibt es dort mehrere Funktionstasten, z.B. für langsame Zoomfahrten.
Woran man sich schnell gewöhnt: Es gibt zwei separate Fächer für den Akku (Unterseite wie bisher) und Speicherkarte (neu: rechte Kameraseite).
Die FZ2000 wird weiterhin mit einer Ladeschale für den Akku geliefert, und das ist gut so. GX80-Benutzer wissen, worauf ich hier anspiele: Diese Kamera wird nur noch mit einem Ladekabel geliefert und kann während des Ladevorgangs nicht benutzt werden. Man muss sich die Ladeschale zur GX80 separat dazukaufen. Meine Befürchtung, dass dies auch für andere Kameras Schule machen würde, hat sich erfreulicherweise in Luft aufgelöst.
Die Software und das ausführliche Handbuch im PDF-Format, die es früher auf CD gab, muss man sich jetzt auch für die FZ2000 aus dem Internet herunterladen. Das macht Sinn, denn die Software wird relativ oft aktualisiert.
Zwischenfazit
Die FZ2000 ist technisch auf dem neuesten Stand, und mit ihrem größeren Sensor qualitativ die bessere Alternative zur FZ300. Das schlägt sich deutlich im Preis nieder. Die FZ2000 ist nichts für Gelegenheitsfotografen, sondern eine Kamera für Leute, die Spaß daran haben, Knöpfe zu drücken und sich leicht merken
können, wofür die alle gut sind. Wer genauso gerne filmt wie fotografiert, wird sie lieben. Natürlich kann man auch mit der FZ2000 im Automatikmodus wunderbar fotografieren, aber es wäre eine Verschwendung, wenn man die vielen technischen Finessen links liegenlässt.
Die deutlich kleinere FZ300 (Amazon) ist eine preisgünstige Alternative (ca. 500 EUR); mit ihr sollte man allerdings nicht zu nächtlichen Streifzügen aufbrechen. Wer auf Touchscreen und neueste Funktionen verzichten kann, für den bleibt die FZ1000 (Amazon) eine tolle Kamera.
Während ich am Buch und mit der FZ2000 (Amazon) arbeite, werden mir bestimmt noch ein paar Dinge auffallen, über die ich beizeiten hier berichten werde.
Ich werde auch immer wieder nach einem Vergleich zwischen der GX8 und der GX80 gefragt. Da ich die GX8 nicht besitze, und meine GX80 wieder zurückgeben muss, kann ich hier nicht so in die Tiefe gehen. Eine Vergleichsübersicht der Kameramenüs und Funktionen ist in Arbeit - nicht als gedrucktes Buch, sondern voraussichtlich als PDF, hier erfahren Sie mehr darüber.
Noch eine Kleinigkeit in eigener Sache
In vielen meiner Artikel finden Sie Links zu Amazon, die zu bestimmten Produkten führen. Wenn Sie über irgendeinen dieser Links zu Amazon surfen und während dieser "Sitzung" irgendetwas bestellen, tun Sie mir etwas Gutes, denn dafür bekomme ich Provision. Es muss also keine Lumix oder kein Buch von mir sein. Sie dürfen auch gerne eine Sony, eine Nikon, Canon, Olympus, Selfie-Sticks, einen Kühlschrank, einen Fernseher oder Bücher von anderen Autoren kaufen, Hauptsache Sie klicken auf meinen Amazon-Link und suchen sich dann Ihr Produkt aus. Vielen Dank!
Hallo Jacqueline.
AntwortenLöschenIch besitze momentan sowohl FZ300 als auch FZ2000.
Aber eins der beiden muss zurück.
Am FZ300 liebe ich die Leichtigkeit, am FZ2000 Bildqualität und Videofeatures.
Ist der Unterschied an Bildqualität Ihrer Meinung nach wirklich so gross oder kann man auch mit dem FZ300 gute Bilder erzielen?
Welches würden Sie bevorzugen für eine Reise nach Mexiko (auch mitten im tropischen Wald) ?
Danke für Ihre Hilfe.
Alessandro
Hallo Allessandro,
Löschendas ist wirklich eine schwierige Entscheidung, aber ich würde tatsächlich die FZ300 mitnehmen, weil das Gehäuse staub- und spritzwassergeschützt, und somit für den tropischen Regenwald besser geeignet ist. Die Kamera ist insgesamt handlicher. In Lowlight-Situationen schwächelt die FZ2000 leider sehr deutlich, sowohl beim Fotografieren wie auch beim Filmen, ISO-Werte über 1600 sind nicht empfehlenswert, 800 sogar noch sinnvoller. Der Autofokus der FZ2000 hat Probleme mit dem Scharfstellen, das habe ich bei der FZ300 in dieser Form nicht so erlebt. Auch das Objektiv der FZ2000 ist im Telebereich nicht so zuverlässig. Bei guten Lichtverhältnissen ist die FZ2000 auf jeden Fall die bessere Kamera, aber im schattigen Regenwald wird sie genauso an ihre Grenzen kommen, wie die FZ300. Gutes Gelingen!
Hallo Jacqueline.
AntwortenLöschenIch besitze momentan sowohl FZ300 als auch FZ2000.
Aber eins der beiden muss zurück.
Am FZ300 liebe ich die Leichtigkeit, am FZ2000 Bildqualität und Videofeatures.
Ist der Unterschied an Bildqualität Ihrer Meinung nach wirklich so gross oder kann man auch mit dem FZ300 gute Bilder erzielen?
Welches würden Sie bevorzugen für eine Reise nach Mexiko (auch mitten im tropischen Wald) ?
Danke für Ihre Hilfe.
Alessandro