Da fehlt doch was?! |
Nach dem letzten Artikel erhielt ich einen sehr netten Leserbrief von Claus B., den ich gerne hier weitergebe, weil ich es selbst nicht besser hätte formulieren können:
Meiner Ansicht nach haben Sie noch einen kleinen Trick vergessen zu erwähnen:
Panorama aus Hochformatfotos
Bei Panoramen ist es oft ein Problem, dass die Fotos viel zu breit und zu wenig hoch sind.
Daher ist es sinnvoll, die Einzelbilder für das Panorama im Hochformat aufzunehmen (wenn es die Kamera zulässt). Man hat dann zwar mehr Einzelfotos, die man zusammensetzen muss oder die zusammengesetzt werden, aber die Höhe (bei Hochformatpanoramen die Breite) ist dann deutlich besser, so dass man mehr sieht und dass z.B. keine Türme abgeschnitten werden.
Absolut richtig, und vielen Dank für die Ergänzung.
An manchen Kameras kann man die Panorama-Funktion tatsächlich so einstellen, dass man die Kamera nicht waagrecht (im Querformat) schwenkt, sondern sie zum Schwenken ins Hochformat kippt. Wenn diese Möglichkeit nicht besteht, kann man die Einzelfotos auch wieder aus der Hand aufnehmen, und später im Bildbearbeitungsprogramm als Panorama zusammensetzen. Beim oben gezeigten Motiv aus Querformatbildern (Smartphone) hätte ich das beherzigen können oder müssen, wenn ich den vierten Mast des Stadions auch noch mit im Bild gewollt hätte. Der abgeschnittene Mast sieht doof aus. Weil es mir jedoch um den unteren Teil des Motivs ging, ist es besser, auch die anderen beiden Masten "anzuschneiden", oder den Bildschnitt sogar noch weiter unten anzusetzen. Dadurch gibt es auch weniger Probleme mit dem Kontrast am bewölkten Himmel.
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Nutzt man die Panoramafunktion in der Kamera, muss man beim Schwenk über Türme hoch genug ansetzen - eher etwas höher als zu niedrig.
Ein anderes meiner "Unterwegsmotive" habe ich neulich mit beiden Techniken fotografiert, um den Unterschied zu demonstrieren:
Querformatbilder
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Es waren insgesamt sieben stark überlappende Querformatfotos, einzeln aufgenommen. Dadurch ist auch der bewegte Radfahrer am rechten Bildrand scharf abgebildet, es gibt keine Doppelkonturen und die Helligkeitsunterschiede halten sich in Grenzen. Die Panorama-Funktion hat bei bewegten Motiven oft Probleme.
Hochformatbilder
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Hier waren es acht Einzelfotos im Hochformat, die am Ende nicht nach einem Panorama aussehen, sondern nach einem "normalen" Foto im 16:9-Format. Mit der verfügbaren Brennweite (28 mm) hätte ich das gesamte Motiv jedoch nicht aufnehmen können. Diese Technik eignet sich also auch, um größere Szenen in ein Gesamtfoto zu vereinen. Wenn das Stitching (Zusammensetzen, Verrechnen) gut und fehlerfrei funktioniert, hat das finale Foto auch einen viel größeren Detailreichtum.
Verschnitt mit einkalkulieren
Es gibt viele und noch bessere Motive, bei denen man die elementare Bedeutung dieses Formatwechsels sieht, oder auch schmerzlich vermisst. Beim Zusammensetzen der Einzelbilder gibt es generell sehr viel "Verschnitt", und es ist dann sehr wahrscheinlich, dass hoch aufragende Teile eines Motivs (> Türme in einer Skyline) mit abgeschnitten werden. Falls oben im Motiv nur sehr wenig fehlt, kann man am Computer mit dem Regler für die Objektivverzerrung oder durch die Wahl eines anderen Projektionsmodus (zylindrisch oder kugelförmig) manchmal noch etwas Bildfläche gewinnen. Aber Vorsicht: Was als Korrektur der Objektivverzerrung gedacht ist, verbiegt natürlich auch gerade Linien, wenn man zu stark am Regler zieht.
Bevor ein Leser*innenbrief zu Kontrastproblemen kommt: Am einfachsten ist das Panorama, wenn die Beleuchtung des Motivs auf der gesamten Strecke des Schwenks so gleichmäßig wie möglich ist. Die Funktion HDR-Panorama kann ein Ausweg sein, und das RAW-Format bietet bei der Aufnahme am meisten Potenzial für Korrekturen.
Zum Schluss noch ein anderes Beispiel, bestehend aus vier übereinander gesetzten Hochformatbildern:
Schönes Wochenende und gut Licht für Ihre fotografischen Experimente!
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