Die Bedienungsanleitung einer modernen Kamera umfasst heute rund 300
A4-Seiten und ist keine besonders angenehme Lektüre für einen
Einsteiger. Fortgeschrittene, die mit den Fachbegriffen vertraut sind,
finden sich darin schneller zurecht. Trotzdem finde selbst ich noch in so
mancher Bedienungsanleitung Kamerafunktionen, von denen ich gar nicht
wusste, dass es sie gibt. Dass man die Lumix GX80 (Amazon) beispielsweise in den
Individualfunktionen so einstellen kann, dass zuvor verwendete
Belichtungskorrekturen beim Ausschalten der Kamera auf 0 zurückgesetzt
werden, ist eine dieser Kleinigkeiten, die vor allem Foto-Einsteigern
sehr hilft.*
Eine Belichtungskorrektur ist nicht generell nötig. Moderne Kameras
belichten sehr genau bzw. so ausgewogen, dass die Ergebnisse in der
Regel gut aussehen. In einigen Situationen braucht man diese Korrektur,
z.B. wenn man gegen einen sehr hellen oder sehr dunklen Hintergrund
fotografiert.
Links unkorrigiert, rechts um +2/3 aufgehellt |
Alle Kameras haben diese Funktion, sogar ganz einfache, und am Fotohandy gibt es sie auch. Bei den meisten Kameras bleibt der Korrekturwert gespeichert, bis man
ihn wieder ändert. Wenn Sie sich vielleicht wundern, warum Ihre
Bilder generell zu hell oder zu dunkel werden: Schauen Sie mal nach, ob
Sie am unteren Rand des Kameramonitors etwas sehen, das so oder so ähnlich aussieht:
Hier ist eine Belichtungskorrektur nach + aktiv, d.h. das Motiv wird insgesamt heller abgebildet. Zu erkennen ist das an den winzigen kleinen Balken, die vom Nullpunkt aus nach rechts angezeigt sind - hier ist es eine Blendenstufe von maximal fünf möglichen (+5). Bei einer Minuskorrektur würde sich der Balken nach links ausdehnen. Bei manchen Kameramodellen sieht man die gesamte Skala von Minus nach Plus, bei anderen wird nur eine Seite der Balkengrafik eingeblendet.
Wenn keine Korrektur eingestellt ist, steht der Pfeil auf der Nullposition oder Sie sehen so etwas:
Das wäre die richtige Grundeinstellung Ihrer Kamera in Sachen Belichtungskorrektur.
Ein Kameramonitor ist mit so vielen Informationen überfrachtet, dass selbst ich dazu tendiere, auf eine einfachere Anzeige umzuschalten, oder ich blende manche Symbole im Geiste einfach aus. Das ist eine ungute Angewohnheit, weil ich dadurch manchmal etwas übersehe - Serienbildschaltung oder Selbstauslöser sind meine häufigsten Fallstricke. Auch die muss ich nach Benutzung von Hand wieder deaktivieren. Wenn ich es vergesse, wundere ich mich auch erst mal, wieso die Kamera nicht sofort auslöst (Selbstauslöser noch aktiv), oder wieso sie sekundenlang vor sich hinrattert (Serienbildschaltung noch aktiv). Sie sind also nicht allein. Auch Profis und Buchautorinnen müssen ihren Kopf einschalten und genau hinschauen, damit die Kamera tut, was sie soll.
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