Am kommenden Wochenende wird "das Fahrrad" zweihundert Jahre alt. Am
12.06.1817 fuhr Karl Drais in Mannheim zum ersten Mal auf seiner
Laufmaschine, daraus entwickelte sich eine Revolution der individuellen Mobilität, die uns gar nicht so bewusst ist. Für uns ist es einfach selbstverständlich, Radfahren zu lernen, und uns mit diesen einfachen und doch so soliden Fahrzeugen durchs Gelände zu bewegen. Fahrradfahren ist angeblich sogar effizienter als jede andere Art der
Fortbewegung, sogar als das Laufen. Stimmt: Im Fitnessstudio verbrauche ich auf dem Laufband viel schneller Kalorien als auf dem Fahrrad-Ergometer!
Einhundert Kalorien geben einem Radler die Kraft, um drei Meilen (~ knapp fünf Kilometer) zu fahren, ein Auto schafft damit gerade mal 85 Meter!
Über die Ursachen des Klimawandels kann man geteilter Meinung sein, aber angesichts der hässlichen Abgaswerte von Autos (hust!) plädiere ich ebenfalls fürs Radfahren in der Stadt, wo immer es geht. Dabei gilt mein Respekt all denjenigen, die sich rücksichtsvoll verhalten und immer noch selber in die Pedale treten, obwohl die E-Bikes und Pedelecs im Vormarsch sind. Bei uns vor dem Haus entsteht gerade ein neuer Fahrrad-Unterstellplatz mit Stromanschluss. Zeichen der Zeit... Solche Dinge sind immer ein Foto wert, manchmal auch zwei.
Dass Frauen anfingen Hosen zu tragen, ist übrigens auch ein Nebeneffekt
dieser Erfindung, denn mit den weiten Röcken von damals war es überhaupt
nicht einfach, ein Rad zu benutzen. Ich erinnere mich noch gut an das
bunte Netz am Hinterrad des Fahrrads meiner Mutter. Wie haben sich die Zeiten seitdem geändert. Die Netze gibt es immer noch - für alle, die sie brauchen.
Dieses Jubiläum ist der perfekte Anlass für den Beginn oder die Präsentation eines selbstbestimmten ;-) fotografischen Langzeitprojekts zum Thema "Fahrräder". Für mich sind diese Motive schon seit Jahren ein beliebtes Sammelthema, in allen Variationen: Mitzieher, Fahradklingeln, abgestellte Schönheiten, Marodes, Rostiges, Kurioses und andere interessante Details...
Ich könnte mir vorstellen, dass in fast jedem Fotoarchiv bereits Motive mit Fahrrädern herumliegen und bisher vielleicht noch nie den Weg in die Welt gefunden haben. Dabei ist das Thema eigentlich genauso interessant wie #foodporn, zumal das moderne Fahrrad mittlerweile hip und zum Statussymbol geworden ist.
Veranstaltungstipp
Wer sich einen Eindruck über die Vielfalt moderner Räder verschaffen möchte, kann am kommenden Wochenende zur Münchner Radl-Parade aufbrechen, Ähnlichkeiten zum traditionellen Trachtenumzug wie bei der Wiesn sind dabei durchaus angedacht. Am Samstag um 14 Uhr startet der Zug am Prinzregentenplatz und bewegt sich Richtung Altstadt.
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