Warnung: Dieser Artikel enthält Anteile von Polemik. Fotomarathonallergikern wird empfohlen, diesen Beitrag zu meiden. Wer trotzdem liest, ist für Risiken und Nebenwirkungen selbst verantwortlich. 😉
Kurz vor dem Wochenende erschien eine "kleine Polemik" wider den Fotomarathon, in der sich ein Autor über "Rudel von Fotoamateuren" echauffierte, die "durch deutsche Städte hetzen", für fremdbestimmten Stress auch noch Geld bezahlen, und am Ende austauschbare Schnappschüsse abliefern. In einem Satz zusammengefasst lautet die Botschaft in Etwa so: Wer an einem Fotomarathon teilnimmt ist doof.
So banal darf es natürlich nicht klingen, das wäre ja Erstklassler-Niveau. Deshalb zeigt der wissende Verfasser dem verblendeten Fotomarathonisten am Ende des Artikels wohlmeinend Alternativen auf: die Selbstbeauftragung - selbstbestimmte Arbeit an persönlichen Langzeitprojekten. Davon haben die Leute, die sich zu einem Fotomarathon anmelden, garantiert noch nie im Leben etwas gehört. Der beiläufig empfohlene Blende-Fotowettbewerb ist ebenfalls ein Highlight in Sachen originelle Ansichten. Dort gab es noch nie Bilder von Eisvögeln, Kaputte-Gebäude- und Rostige-Maschinen-Fotos, ehrlich!
So banal darf es natürlich nicht klingen, das wäre ja Erstklassler-Niveau. Deshalb zeigt der wissende Verfasser dem verblendeten Fotomarathonisten am Ende des Artikels wohlmeinend Alternativen auf: die Selbstbeauftragung - selbstbestimmte Arbeit an persönlichen Langzeitprojekten. Davon haben die Leute, die sich zu einem Fotomarathon anmelden, garantiert noch nie im Leben etwas gehört. Der beiläufig empfohlene Blende-Fotowettbewerb ist ebenfalls ein Highlight in Sachen originelle Ansichten. Dort gab es noch nie Bilder von Eisvögeln, Kaputte-Gebäude- und Rostige-Maschinen-Fotos, ehrlich!
Polemik entspricht dem aktuellen Zeitgeist und sie kommt gut, denn sie sorgt für höhere Auflagen beziehungsweise für mehr Klicks, und mediale Aufmerksamkeit ist die Währung unserer Zeit. So ist der Beitrag bei Photoscala nach wenigen Tagen der am häufigsten kommentierte. Nun freue auch ich mich auf die erhöhten Zugriffszahlen in meinem Blog und etwaige Hasskommentare.
"Der Polemiker sucht nicht zwingend den Konsens, sondern versucht im rhetorischen Wettstreit seinen Argumenten zum Durchbruch zu verhelfen."
Sinnverwande Begriffe sind Agitation, Demagogie, Disput, Kritik, Parodie, Spott und Verriss. (Wikipedia)
Mit sachlichen Argumenten auf Polemik zu antworten ist sinnlose Zeitverschwendung. Ausgleichende Rhetorik zieht sowieso nicht gut. Ich wäre außerdem dämlich, so eine Chance an mir vorbeiziehen zu lassen! Jetzt ist der Moment gekommen, in dem wir uns alle wichtig machen können. Lasst uns also eine Welle lostreten, die eine Flut von Artikeln und Kommentaren über das Für und Wider des Fotomarathons auslöst. Lasst uns dabei vom Hundertsten ins Tausendste kommen, uns mit Objektivdeckeln bewerfen und die Disziplinen Kameraweitschleudern und Einbeinstativ-Limbo einführen.
Fotografie ist Sport!
Das hat sich in konservativen Kreisen einfach nur noch nicht herumgesprochen. Wer das teuerste Objektiv beim Weitschleudern am schönsten schreddert, ist ein Siegertyp! Die Regeln des Fotomarathons 4.0 besagen, dass es erlaubt ist, all die Hobbyisten umzurempeln, die schneller zu einem Motiv rennen können als man selbst (Rugby-Variante). Die Jury vergibt Haltungsnoten für den schönsten Sturz kurz vor Erreichen der Ziellinie (Kür). In Vorbereitung ist ein Download-Link (kostenlos und völlig nichtkommerziell!), wie man aus einem gewöhnlichen Dreibein-Stativ eine professionelle Stolperfalle baut, und aus dem Kamera-Tragegurt ein Lasso knüpft. Beide Hilfsmittel sind erlaubt, um lästige Konkurrenten am Erreichen des Abgabeterminals zu hindern. Dopingkontrollen werden stichprobenartig durchgeführt. Die Einnahme von Aufputschmitteln wie Kaffee oder Energy-Drinks während eines Fotomarathons sind definitive Ausschlusskriterien. Wer bei einer Rauchpause oder mit alkoholhaltigen Getränken (Biergarten!) erwischt wird, oder gar den verbalen Motivationsaustausch mit anderen Marathonisten sucht, wird mit dem fünfjährigen Langzeitprojekt "Ich poste jeden Tag ein Bild auf Facebook" bestraft.
So setze ich die Teufelshörner auf, bezeichne den Artikel als "Verbales Blendwerk in der Kategorie Viel Wind um nichts" und freue mich auf den Fotomarathon München. Hier werden die Juroren gemeinsam mit den Organisatoren kistenweise Champagner trinken und sich wie jedes Jahr gnadenlos besaufen, weil sie sonst gar nicht wüßten wohin mit den ganzen Startgebühren. Die Dopingregeln gelten natürlich nur für Teilnehmer, denn jetzt ist endlich Zeit für mehr Gerechtigkeit. Ach so, falls mich jemand bestechen möchte, hier ist der Link zu meinem Paypal Account.
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