Zoner Photo Studio X ist ein mächtiges Bildbearbeitungsprogramm, das sich hinter Photoshop und Lightroom nicht verstecken muss. Vor einiger Zeit erhielt ich das Angebot, die Software mit einem kostenlosen Jahresabo zu testen. In meinem Artikel zu den Bildbearbeitungsgrundlagen erscheint Zoner nicht, weil es diese Software nur noch im Abo gibt. Allerdings liegen die Kosten mit derzeit 39,- EUR jährlich oder 3,99 EUR/Monat deutlich unter denen für das Kombipaket aus Photohop und Lightroom. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass man die Software nicht nur auf zwei, sondern auf beliebig vielen Rechnern installieren und nutzen kann.
Dazu muss man ein Zoner-Konto eröffnen und den Datenschutzbestimmungen des Herstellers zustimmen. Die Einstellungen, mit denen man per Mausklick das Tracking des eigenen Nutzerverhaltens ausschalten kann, sind nicht ganz leicht zu finden: Sie befinden sich nicht im Zoner-Konto sondern in den Einstellungen des Programms.
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Die Benutzeroberfläche von Zoner Photo Studio X entspricht dem modernsten Standard: Links befindet sich der Zugang zum Dateisystem, zu den Cloud-Anwendungen und zu Facebook (wer so wahnsinnig ist das zu aktivieren...). Rechts oben wechselt man zwischen verschiedenen Modulen.
Man muss die bereits vorhandenen Bilder nicht in eine Datenbank importieren, aber man kann die Funktion Import verwenden, um Fotos von der Kamera automatisch in einen bestimmten Ordner auf der Festplatte zu kopieren.
Man muss die bereits vorhandenen Bilder nicht in eine Datenbank importieren, aber man kann die Funktion Import verwenden, um Fotos von der Kamera automatisch in einen bestimmten Ordner auf der Festplatte zu kopieren.
Das Modul Manager entspricht der Lightroom-Bibliothek, dient also dem Verschlagworten und Organisieren von Fotos. Auch beim Modul Entwickeln findet man sich als Lightroom-Umsteiger mit den typischen Schiebereglern schnell zurecht. Im Modul Editor sind die Funktionen untergebracht, für die ich normalerweise zu Photoshop wechseln würde: Hier kann man mit mehreren Ebenen arbeiten und Montagen erstellen, Text auf den Bildern platzieren oder komplexere Auswahlen erstellen. Das vierte und letzte Modul heißt Erstellen und enthält standardisierte Layouts zum Beispiel für Fotobücher und Kalender. Weitaus wichtiger dürften hier die Funktionen für den Druck und die einfache Videobearbeitung sein.
Die Werkzeuge sind im Editor und im Entwickeln-Modul teilweise identisch. Wie bei Lightroom sind sie in einer kleinen waagrechten Leiste angeordnet. Fährt man mit der Maus über die Symbole, erscheint die Bezeichnung der Werkzeuggruppe. Klickt man das Symbol an, öffnet sich unmittelbar darunter der Einstellungsbereich für das jeweilige Werkzeug.
In den Untermenüs bei den Korrekturen und Effekten eröffnen sich jede Menge Möglichkeiten.
Frei schwebende Fenster oder beliebig konfigurierbare Reiter gibt es kaum, dafür kann man bestimmte Bearbeitungen als Favoriten im Korrekturen-Menü oben auflisten lassen.
Selten benutzte Funktionsgruppen und die seitlichen Spalten lassen wie gewohnt aus- und wieder einklappen. Insgesamt empfinde ich die Bedienoberfäche gemessen an der Komplexität des Programms übersichtlich und gut strukturiert.
Frei schwebende Fenster oder beliebig konfigurierbare Reiter gibt es kaum, dafür kann man bestimmte Bearbeitungen als Favoriten im Korrekturen-Menü oben auflisten lassen.
Selten benutzte Funktionsgruppen und die seitlichen Spalten lassen wie gewohnt aus- und wieder einklappen. Insgesamt empfinde ich die Bedienoberfäche gemessen an der Komplexität des Programms übersichtlich und gut strukturiert.
Den Workflow anpassen!
Die Verschmelzung von Photoshop- und Lightroom-Funktionen in einem Programm hat mich bei meinen ersten Bearbeitungstests ein bisschen ins Schleudern gebracht. Im Entwickeln-Modul muss man die Fotos nicht speichern, genau wie bei Lightroom. Egal ob Rohdatei oder JPEG: Die Änderungen werden in einer Datei mit der Endung data.zps automatisch protokolliert und im gleichen Ordner gesichert wie das Originalfoto. Wechselt man aber in den Editor, muss man das dort (weiter) bearbeitete Foto unter neuem Namen speichern. Das ist logisch, das muss man beim Wechsel von Lightroom zu Photoshop auch. Allerdings kann man in Zoner auch bei einer Rohdatei sofort mit Ebenen arbeiten. In Photoshop schaltet sich zunächst der Rohdatenkonverter mit einem eigenen Fenster dazwischen.
Dateien mit Ebenen können nur im Editor bearbeitet werden, darum sollte man sich beim Workflow möglichst an die Reihenfolge der Module halten. Man wird von der Software zuverlässig ans Speichern erinnert, sobald man den Editor verlässt, aber für Lightroom-Spezialisten, die häufig zwischen den Modulen hin- und herzappen, ist die Aufforderung zum Speichern eine Umstellung. Bei mir hat sie anfangs dazu geführt, das ich von einem Bild unterschiedliche Versionen mit verschiedenen Bearbeitungsschritten erhielt, oder Änderungen versehentlich nicht gespeichert hatte. Die liebe Routine...
Die Verschmelzung von Photoshop- und Lightroom-Funktionen in einem Programm hat mich bei meinen ersten Bearbeitungstests ein bisschen ins Schleudern gebracht. Im Entwickeln-Modul muss man die Fotos nicht speichern, genau wie bei Lightroom. Egal ob Rohdatei oder JPEG: Die Änderungen werden in einer Datei mit der Endung data.zps automatisch protokolliert und im gleichen Ordner gesichert wie das Originalfoto. Wechselt man aber in den Editor, muss man das dort (weiter) bearbeitete Foto unter neuem Namen speichern. Das ist logisch, das muss man beim Wechsel von Lightroom zu Photoshop auch. Allerdings kann man in Zoner auch bei einer Rohdatei sofort mit Ebenen arbeiten. In Photoshop schaltet sich zunächst der Rohdatenkonverter mit einem eigenen Fenster dazwischen.
Dateien mit Ebenen können nur im Editor bearbeitet werden, darum sollte man sich beim Workflow möglichst an die Reihenfolge der Module halten. Man wird von der Software zuverlässig ans Speichern erinnert, sobald man den Editor verlässt, aber für Lightroom-Spezialisten, die häufig zwischen den Modulen hin- und herzappen, ist die Aufforderung zum Speichern eine Umstellung. Bei mir hat sie anfangs dazu geführt, das ich von einem Bild unterschiedliche Versionen mit verschiedenen Bearbeitungsschritten erhielt, oder Änderungen versehentlich nicht gespeichert hatte. Die liebe Routine...
Einmal Zoner, immer Zoner?
Das Datenformat data.zps aus dem Entwickeln-Modul kann nur von der Zoner-Software ausgelesen werden. Das entspricht, vereinfacht ausgedrückt, den Informationen in den Lightroom-Katalogdateien. Der Vorteil: Weil keine Bilddatenbanken angelegt werden, ist die Datenmenge, die bei der Arbeit mit Zoner entsteht, erheblich geringer. Man muss beim Daten-Backup nur wie gewohnt die Foto-Ordner regelmäßig sichern. Nur wer sich zusätzlich gegen das versehentliche Überschreiben von Originaldateien wappnen möchte, kann in den Programmeinstellungen festlegen, dass das Original automatisch in einen separaten Ordner kopiert wird (> LR-Bibliothek). Dabei entsteht ein größerer Ordner. Die darin enthaltenen Dateien können aber auch nur in Zoner mit dem Befehl Original laden wiederhergestellt werden.
Der Hersteller verspricht: Sobald man das Zoner-Abo beendet, kann man mit dem installierten Programm keine Bilder mehr bearbeiten, aber man kann es weiterhin zum Betrachten oder Exportieren von bereits bearbeiteten Motiven benutzen.
Rohdateien bearbeiten
Obwohl ich mit meinen Adobe-Produkten bereits die aktuellste Version des Adobe DNG-Konverters auf dem Computer hatte, wurden die Rohdateien aus der Nikon Coolpix P1000 noch nicht von Zoner erkannt. Dank der ausgesprochen guten Hilfeseiten war das Problem schnell behoben (Hilfeseite).
Die Online-Dokumentation von Zoner erreicht man zielsicher mit der Taste F1. Die Tipps sind gut gemacht und ausgesprochen nützlich. Für fortgeschrittene Computernutzer und erfahrene Bildbearbeiter dürfte der Umstieg von einem anderen Programm auf Zoner kein Problem darstellen. Absolute Anfänger müssen sich - wie in jeder so umfangreichen Software - nach und nach in das Programm einarbeiten.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Da ich auch in Photoshop und Lightroom bei weitem nicht alle Funktionen benutze, kann ich nicht alle Vor- und Nachteile im Detail auflisten. Insgesamt gibt es aber deutlich mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede. Auch wenn sich die Befehle oder Schieberegler in Zoner nicht immer an der gleichen Stelle oder im gleichen Menü befinden, habe ich fast alles gefunden, wonach ich gesucht habe. Das große Plus von Lightroom ist für mich, dass man einmal gemachte Entwicklungseinstellungen oder Vorgaben auf mehrere (Roh-)Dateien anwenden, und die einzelnen Motive danach noch individuell ausarbeiten kann. Zoner kann das auch. Es funktioniert ein bisschen anders, aber daran hat man sich schnell gewöhnt.
- Das Protokoll ist eine sehr wichtige Funktion, mit der man die zuvor aufs Foto angewendeten Bearbeitungsschritte sehen und zielgerichtet einen früheren Bearbeitungsstand wiederherstellen kann. In Zoner befindet sich das Protokoll im Modul Entwickeln unter der unscheinbaren Schaltfläche Rückgängig, darum habe ich es lange nicht gefunden. Die Einträge des Protokolls werden gelöscht, sobald man zu einem anderen Foto wechselt, aber das soll sich in einem der nächsten Programm-Updates ändern.
- Das Arbeiten mit sogenannten virtuellen Kopien in Lightroom schätze ich sehr. Das lässt sich in Zoner nur mit exportierten Dateiversionen lösen.
- Eine von mir sehr häufig genutzte Funktion in Photoshop sind die Aktionen. Damit kann man mehrere Arbeitsschritte automatisiert ablaufen lassen, also zum Beispiel Bilder verkleinern, mit einem Rahmen und einem Logo versehen und als web-optimierte Kopie exportieren. In Zoner gibt es dafür den Befehl Stapelverarbeitung, der etwas anders funktioniert. In vielen Dialogfenstern gibt es die Option "zuletzt verwendet" oder die Möglichkeit, bestimmte Standardvorgaben als Voreinstellung (Presets) zu speichern. Damit lassen sich viele Abläufe angenehm beschleunigen.
- Das Histogramm in der rechten Spalte hat nur informativen Charakter, kann aber nicht zur Bearbeitung von Bildern angeklickt werden. Im Editor findet man den Befehl Tonwertkorrektur, so wie man ihn auch von Photoshop kennt.
- Im Entwickeln-Modul von Zoner gibt es ganz am Ende des Menüs einen separaten Einstellungsbereich für HDR, den man mit den Belichtungseinstellungen (Tiefen/Lichter) kombinieren kann.
Der Vorteil des Abo-Modells besteht darin, dass die Programme kontiniuierlich verbessert und regelmäßig aktualisiert werden. Im
April erhält Zoner Photo Studio X den nächsten "Master Update". Dabei soll nicht nur die
allgemeine Leistung optimiert werden, es kommen auch neue Funktionen
für die Gesichtserkennung und Porträt-Bearbeitung hinzu.
Anwendungsbeispiel: Linien ausrichten
Ganz zum Schluss noch ein Praxisbeispiel der letzten Woche, das ich mit Zoner für meinen betrachtenswert-Blog fitgemacht habe:
Beim Fotografieren von unten nach oben entstehen die berühmt-berüchtigten stürzenden Linien. Das Fenster sieht im Foto schief und krumm aus. Im Hinblick auf die spätere Bearbeitung habe ich schon beim Fotografieren rund um das Hauptmotiv mehr Raum gelassen, deswegen enthält es an den Rändern störende Elemente.
Das Motiv liegt im Schatten und die Farben sind eher flau; auf der Fensterscheibe gibt es zudem eine matte Spiegelung.
Die Korrektur von schrägen Linien war früher eine ziemlich komplizierte Angelegenheit, mit modernen Programmen ist sie mit wenigen Mausklicks erledigt.
Für die Bearbeitung habe ich das Kamera-JPEG im Editor von Zoner Photo Studio X geöffnet.
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Im Modul Editor findet sich das Werkzeug Linien ausrichten.
Sobald man das Werkzeugsymbol angeklickt hat, kann man mit der Maus mehrere Linien über das Motiv ziehen. Hier waren es insgesamt vier: Drei direkt am grünen Fensterrahmen (seitlich und darunter), sowie eine weitere Linie oben am Mauervorsprung.
Das Motiv wird mit jeder neu angebrachten Linie sofort zurechtgestaucht. Die Linien können jederzeit gelöscht, korrigiert oder neu gezogen werden. Wenn man falsche Linien zieht, drückt man einfach die ESC Taste und setzt neu an.
Anschließend habe ich das Motiv freigestellt (zugeschnitten) und die störenden Ränder entfernt.
Beim Verlassen des Editors musste ich das neue Motiv erst einmal unter neuem Namen speichern. Im Modul Entwickeln habe ich die Farbkorrekturen durchgeführt, das würde ich künftig als ersten Bearbeitungsschritt anwenden. Um ein fertig bearbeitetes Motiv als hochauflösende Datei zu sichern, sollte man den Exportieren-Befehl (Entwickeln-Modul) oder den Speichern unter-Befehl (Editor) anwenden.
Dieses Motiv wollte ich für den Blog verkleinern, mit einem Rahmen versehen und den www-Schriftzug anbringen. Diese Bearbeitungsschritte erfolgen im Editor. Das verkeinerte Bild habe ich am Ende mit dem Befehl Datei * JPG für Web speichern als neue Datei ausgegeben. Danach kann man die letzten Änderungen am Bild verwerfen oder man speichert es noch einmal als neue Datei. Bei diesem letzten Schritt besteht die größte Gefahr, dass man sein Original mit der verkleinerten Kopie überschreibt, also Vorsicht...
Wenn Sie Zoner Photo Studio X ausprobieren wollen, oder bereits eine ältere Version besitzen, die Sie upgraden möchten, finden Sie auf der Seite des Herstellers alle Informationen.
Is this a paid topic or do you change it yourself?
AntwortenLöschenHowever, stopping by with great quality writing, it's hard to see any good blog today.
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Zoner Photo Studio X
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I had heard about Zoner before I was contacted and was interested in the software, in order to check if it is a good alternative; I received a one year free license.
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