Mittwoch, 4. August 2021

Wer rastet, der rostet

Ende April hatte ich geschrieben: "Mein aktuelles Ziel der kleinen Schritte besteht darin, wenigstens einmal im Monat einen Artikel oder neue Fotos zu posten." 

Zunächst einmal vielen Dank für die Zuschriften und den Zuspruch, den ich nach meinem damaligen Artikel erhalten habe. "Wie geht es Dir?", ist eine oft gestellte Frage. Mein Notfallplan hat relativ gut funktioniert, aber es gibt immer noch Tage, an denen mich düstere Wolken umhüllen. Dann geht nicht viel, aber wenigstens entdecke ich täglich Fotomotive. Dass es auch viele bessere und sogar richtig gute Tage gibt, erkenne ich daran, dass es hier im Juni zwei, und im Juli sogar fünf neue Blogartikel gab. Ziel mehr als erreicht. 👍

Wer rastet, der rostet!?

Die Lumix FZ1000ii ist meine Standardkamera, mit ihr kenne ich mich am besten aus. Die Handhabung der wichtigsten Funktionen klappt immer noch wie im Schlaf. Als ich sie neulich wieder ausgepackt habe, stellte ich fest, dass das Zoomobjektiv klemmte. Das hatte ich bisher noch bei keiner Kamera erlebt. Ich vermute, dass es an der ungewohnt langen Nichtbenutzung lag, vielleicht war auch noch etwas Restfeuchtigkeit im Objektiv geblieben -  Ladehemmung. Falls Sie aus irgendwelchen Gründen längere Zeit nicht fotografiert haben: Tun Sie es bald mal wieder. Seit ich wieder regelmäßig mit der FZ1000 fotografiere, ist das Problem verschwunden.

Ich  nehme sie momentan mit, wenn ich a) nichts zu transportieren, und b) schönes Morgenlicht habe. In diesem Sommer ist das eine eher seltene Koinzidenz, wenn sie aber eintritt, ist es schon was ganz anderes, als immer nur mit dem Smartphone zu knipsen. Vor allem der große Zoombereich verhilft mir immer wieder zu schönen Motiven, die ich mit dem Handy nicht erreichen würde.

240 mm | 1/125 s | f4 | ISO 125 | -2

 

Am Ball bleiben

Ab und zu greife ich zur Nikon Coolpix P1000, auch hier ist es der extrem große Zoombereich, der sie für mich interessant macht. Damit kann man auch schön zum Fenster hinaus fotografieren: Ohne die 3000 mm Brennweite hätte ich den schlafenden Batman an der Hauswand gegenüber nicht so "formatfüllend" erwischt. Es ist trotzdem noch eine Ausschnittvergrößerung.

3000 mm | 1/160 s | f8 | ISO 400 | +2

Unten sehen Sie zum Vergleich das Motiv, wie ich es morgens beim Teekochen entdeckte. Selbst dieser weite Ausschnitt ist ordentlich gezoomt, fast 1000 mm, und trotzdem braucht man eine Brille. Zuerst dachte ich, dass der schwarze Fleck an der Mauer ein großer Nachtfalter wäre, bis der Blick durch den Sucher der P1000 offenbarte: Es war eine Fledermaus! Ich schätze sie auf maximal 4-5 cm Länge. Von diesen nachtaktiven Tieren gibt es bei uns einige, wir sehen sie in der späten Abenddämmerung oft am Fenster vorbeifliegen. Dass dieses Exemplar an einer weißen Mauer hing, scheint mir eher ungewöhnlich.

980 mm | 1/250 s | f3,5 | ISO 100 | +1

Tierische Fotomotive müssen nicht exotisch sein. Seit einiger Zeit gibt es in unserem Stadtviertel mehr Hunde - eine typische Corona-Nebenwirkung. Viele Hundespaziergänger kenne ich vom Sehen, und sie mich, weil wir uns meist zur gleichen Zeit am gleichen Ort begegnen. So kommt man ins Gespräch. Ob ich nicht mal ein paar schöne Hundefotos machen könnte, wurde ich gefragt, als ich mit der Lumix in der Distelwiese kniete. Der spontane Probeschuss war schon mal gut, ein etwas ausführlicheres Hundefotoshooting ist lose verabredet. Solche Ziele tun mir gerade gut. Diese Hundedame ist in ihren Bewegungen eher gemächlich und somit einfacher zu fotografieren, als ihre kleineren und lebhafteren Artgenossen. Die sorgen dann wiederum für eine Trainingseinheit in Sachen Action-Fotografie.

190 mm | 1/250 s | f4 | ISO 125 | -1

Training ist unverzichtbar

Das gilt für den Sport, aber auch fürs Fotografieren. Normalerweise würde ich in meinem beruflichen Alltag all diese Fertigkeiten automatisch abrufen. Wenn es keinen Druck von außen gibt, und keine Termine, muss ich mir selbst Aufgaben stellen und Termine setzen, damit ich nicht genauso einroste wie meine Kamera. Was haben Sie schon lange nicht mehr gemacht?  Was wollten Sie immer schon mal ausprobieren? Schreiben Sie sich eine Liste und gehen Sie es zeitnah an.

Meine nächsten Etappenziele

  • Auf meinen Wegstrecken versuche ich jeden Tag neue Motive zu finden. Im betrachtenswert-Blog führe ich das Fototagebuch weiter.
  • Wenn es nichts Neues zu entdecken gibt, oder wenn das Wetter grau und trüb ist, arbeite ich an meinen Langzeitprojekten: Schwarzweiße "Blattwerk-Motive" im Projektfoto-Blog.
  • An sehr guten Tagen verfasse ich längere Texte, und bin gespannt, ob ich im August jede Woche einen Artikel schaffe. Mit der FZ1000ii war ich noch einmal bei der Zwei-Minuten-Distel, die Vergleichsfotos (Handy vs. Lumix) stelle ich Ihnen demnächst vor.
Wenn Sie zu einem bestimmten Thema etwas lesen wollen, schicken Sie mir eine Nachricht. Konkrete Fragen sind immer gut, wenn der Autorinnenkopf leer oder umwölkt ist. Ich habe in den letzten Jahren so viel geschrieben, dass ich oft das Gefühl habe, mich zu wiederholen. Was interessiert Sie?

Die weiteren Aussichten

Momentan arbeite ich mich langsam aber sicher zurück in ein Leben, in dem mein Beruf und meine Berufung wieder mehr Raum einnehmen. Die Belastung durch die Pflegesituation, in der ich nahezu in Vollzeit zum Nulltarif arbeite, bleibt auf unbestimmte Zeit bestehen. Diese Rahmenbedingungen sind lähmend. Aber mit jeder kleinen Freiheit, und jeder freien Stunde, die ich mir zurückerobere, festigt sich meine Überzeugung, dass ich auch diese scheiß Phase überstehen werde. 💪

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