Wenn ich meinen Reisekoffer oder den Fotorucksack für eine Exkursion vorbereite, habe ich oft gute Vorsätze. Das große Stativ, die Vollformat-Spiegelreflexkamera und mindestens drei Wechselobjektive wären schon gut, es ist ja auch alles da. Ich müsste es nur einpacken. Trotzdem siegt die Bequemlichkeit, oder vielmehr meine pragmatische Grundeinstellung. Meine Freude am Fotografieren nimmt proportional mit den Nackenschmerzen ab, die ich bekomme, wenn ich das schwere Gepäck schleppen muss. Außerdem bin ich meistens mit dem Fahrrad unterwegs. Darum greife ich immer wieder zu den kleinen und leichten Kameras, obwohl ich weiß, dass ich bei den Bildergebnissen hier und da Abstriche machen muss.
Bei diesem Motiv hatte ich anfangs nur das Smartphone zur Hand. Damit habe ich lange nach dem richtigen Standort gesucht, um den Apfel genau an die gewünschte Stelle zu bekommen. Ich fragte mich, ob es mit einer "großen" Kamera einfacher gewesen wäre, darum kehrte ich etwas später noch einmal zurück. Die Abbildungseigenschaften von Smartphone und Bridgekamera (FZ1000) unterscheiden sich, aber prinzipiell war die gleiche Aufnahme mit beiden Geräten möglich.
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Das Licht sorgt für den größten sichtbaren Unterschied, weil die Sonne zwischen den beiden Aufnahmen weiter gewandert war. Allein durch die Beleuchtung entsteht eine größere räumliche Tiefenwirkung.
Ob man mit dem Handy oder mit einer größeren Kamera fotografiert, ist bei vielen Motiven egal. Man muss nur wissen bei welchen Motiven. Faustregel: Weitwinkelsituation, unbewegtes Motiv, einigermaßen helle Szene, ein Detail, flache Objekte > Handy reicht.
Zoomen darf ich mit meinem Smartphone nicht, und das fällt mir oft schwer. Ich liebe die Flexibilität des 25 - 400 mm Zoomobjektivs an der FZ1000, bei der TZ 202 sind es auch immerhin 360 mm. Mein Handy liefert nur im Weitwinkelmodus optimale Bilder. Deshalb ist die Smartphone-Fotografie für mich eher eine weitere Spielart des Fotoprojekts "Nur eine Brennweite". Dass es wenig Einstellungsmöglichkeiten gibt, ist eine zusätzliche Herausforderung. Bewegte Motive kann ich vergessen, schwaches Licht und extreme Kontraste bewältigt das Handy nicht mal im Ansatz. Ich muss also immer sehr genau auf die Lichtverhältnisse achten, und mir die Motive bzw. die Perspektiven suchen, die ich mit dem Smartphone sicher fotografieren kann. Diese Einschränkungen zwingen mich genauer hinzuschauen und mich stärker auf die Gestaltung zu konzentrieren. Die Bilder werden genauso wie die RAW-Dateien aus anderen Kameras in die Lightroom Bibliothek aufgenommen. Trotz des JPEG-Formats lassen sie sich gut bearbeiten. Wichtig ist nur, dass beim Fotografieren alles gepasst hat.
Anfangs hatte ich mit dem Smartphone große Probleme, weil mir das glatte Gerät ständig durch die Finger rutschen wollte. Dadurch habe ich beim Auslösen den Ausschnitt regelmäßig verrissen oder die Fotos wurden unscharf. Mit einer griffigen Hülle und unter Einsatz der Sprachsteuerung klappt es erheblich besser: Die Worte "Klick" oder "Aufnahme" lösen die Smartphonekamera aus. Ich glaube man könnte sogar eigene Wörter dafür definieren, mir ist nur noch nichts Lustiges eingefallen. Unlängst habe ich mir sogar einen Selfie-Stick besorgt, der wartet aber noch auf seinen ersten Einsatz. Sie dürfen davon ausgehen, dass es kein Selfie sein wird. :-)
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