In der sogenannten Goldenen Stunde erlebt man Momente, in denen alles ganz anders aussieht. Die tief stehende Sonne beleuchtet Objekte in einem warmen Rot und der blaue Himmel erzeugt einen klassischen Komplementärkontrast. Was meinen Sie, aus welchem Material besteht das Objekt am rechten Bildrand? Es sieht aus wie verrostete Eisenträger, nicht wahr? So hatte ich die Westkurve des Sechzger-Stadions bisher noch nicht erlebt und zückte sofort mein Smartphone.
Am nächsten Tag war das Wetter schlecht. Die Aufnahme ist vormittags entstanden, da kommt das Licht von Osten, also genau von der anderen Seite. Ich stand im Schatten des Bogens und fotografierte einen ähnlichen Bildausschnitt.
Durch den hellen Himmel entsteht auch hier eine Gegensituation, aber das
Aufhelllicht von Westen, das tags zuvor für Struktur und Farbe gesorgt
hatte, fehlte. So versinkt der Bogen in tiefem Schwarz. Hätte ich das
Motiv im Rohdatenformat und mit einer Kamera mit großem Sensor
fotografiert, könnte ich den "abgesoffenen" schwarzen Bereich noch
aufhellen, um die Strukturen darin sichtbar zu machen. Ich hätte auch an
meinem Smartphone die Belichtungskorrektur nutzen können, um das Motiv
aufzuhellen, aber dann wären die Baumsilhouetten überbelichtet und ihre
Konturen würden "ausfressen".
In Wirklichkeit ist das Stadion betongrau:
Wie funktioniert das?
Verändert man beim Fotografieren den Bildausschnitt, ändern sich durch die kontinuierliche Belichtungsmessung auch die Helligkeit und die Farben. Bei kontrastreichen Motiven kann man diesen Vorgang besonders gut beobachten. Enthält der gewählte Bildausschnitt in Summe mehr dunkle oder schattige Bereiche, hellt die Kamera das Motiv auf. Befinden sich im Bildausschnitt überwiegend helle Bereiche, dunkelt die Kamera das Motiv ab. Schon eine leichte Verschiebung des Bildausschnitts kann für das Bildergebnis dramatische Auswirkungen haben. Bei der Spotmessung ist der Unterschied noch stärker als bei der mittenbetonten oder der Integralmessung.
Verändert man beim Fotografieren den Bildausschnitt, ändern sich durch die kontinuierliche Belichtungsmessung auch die Helligkeit und die Farben. Bei kontrastreichen Motiven kann man diesen Vorgang besonders gut beobachten. Enthält der gewählte Bildausschnitt in Summe mehr dunkle oder schattige Bereiche, hellt die Kamera das Motiv auf. Befinden sich im Bildausschnitt überwiegend helle Bereiche, dunkelt die Kamera das Motiv ab. Schon eine leichte Verschiebung des Bildausschnitts kann für das Bildergebnis dramatische Auswirkungen haben. Bei der Spotmessung ist der Unterschied noch stärker als bei der mittenbetonten oder der Integralmessung.
In der nächsten Variante des Motivs kann man schon ahnen, dass der Himmel gar nicht weiß war. Für diese Aufnahme habe ich den Bildausschnitt leicht nach links verschoben (mehr heller Himmel), gleichzeitig aber auch die Belichtungskorrektur nach Plus benutzt.
In der nächsten (unkorrigierten) Aufnahme ist das Verhältnis von hellen und dunklen Bildbereichen fast 1:1. Mein Smartphone hat bei dieser Aufnahme den Himmel korrekt blau wiedergegeben, in der Schattenzone kann man bei genauem Hinsehen noch die Strukturen der Architektur erkennen. Die lassen sich jetzt mit der Tiefen-Lichter-Korrektur am Computer noch herausarbeiten. Bei Smartphone-Fotos oder Kameras mit kleinem Sensor ist das Ergebnis allerdings nicht so ansehnlich.
Querformat ohne Belichtungskorrektur: Hier sind zwei Drittel des Motiv hell, ein Drittel liegt im Schatten. Die Kamera dunkelt den hellen Bereich automatisch so stark ab, dass der Himmel beinahe unnatürlich blau erscheint.
- Mit der Belichtungskorrektur oder einer anderen Messmethode verändern Sie die Helligkeit des gesamten Motivs.
- Mit Kamerafunktionen wie der HDR-Funktion oder einer kamerainterne Kontrastanpassung (Active D-Lighting, i-Dynamik und dergleichen) werden dunkle Bereiche schon bei der Aufnahme aufgehellt, helle Bereiche werden abgedunkelt. Diese Option ist für kontrastreiche Motive sinnvoll.
- Mit dem Weißabgleich sorgen Sie für eine kühlere oder wärmere Farbnote und
- mit den Bildstilen beeinflussen Sie die Sättigung, den Kontrast und/oder die Scharfzeichnung Ihrer Bilder.
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